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AHO Aktuell - 04.12.2002

Neue Nachweismethode für BSE-Risikomaterial


(idw) - Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft (BMVEL) hat über den Projektträger Bundesanstalt für
Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ein Verbundforschungsprojekt am
Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen
bewilligt. Die Gesamtfördersumme beträgt 721.000 Euro für drei Jahre.
Alexander Müller, Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, wird
im Beisein des Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof.
Dr. Stefan Hormuth, den Zuwendungsbescheid am Freitag, den 6. Dezember,
um 15 Uhr im Sitzungssaal des Dekanats des Fachbereichs Veterinärmedizin
(Frankfurter Str. 94, Gießen) übergeben.

Das Forschungsvorhaben mit dem Titel "Geno- und phänotypische
Identifizierung von BSE-Risikomaterial in Lebensmitteln tierischen
Ursprungs" wird in drei Teilprojekten bearbeitet. Beteiligt sind Prof.
Dr. Martin Bergmann, Prof. Dr. Dr. h.c. Rudolf Leiser und PD Dr. Sabine
Wenisch (Institut für Veterinäranatomie; immunhistochemische Verfahren)
sowie Prof. Dr. Michael Bülte, Dr. Amir Abdulmawjood und Prof. Dr. Ewald
Usleber (Institut für Tierärztliche Nahrungsmittelkunde;
molekularbiologische sowie immunchemische Verfahren).

BSE-Risikomaterialien müssen bei der Schlachtung entfernt und verbrannt
werden. Die zuständigen Behörden überwachen im Schlachtbetrieb die
Einhaltung dieser für den Verbraucherschutz maßgeblichen Regelung.
Bisher gibt es aber keine Testsysteme für BSE-Risikomaterialien, durch
die eine kriminelle oder fahrlässige Verunreinigung von
Fleischerzeugnissen mit Resten dieser Materialien mit genügender
Empfindlichkeit und ausreichender Spezifität nachgewiesen werden könnte.
Die aus dieser Tatsache resultierenden falsch-negativen und
falsch-positiven Testergebnisse sind im Hinblick auf die
gesundheitlichen Risiken und die wirtschaftlichen Schäden nicht
akzeptabel.

Das Forschungsprojekt hat daher zum Ziel, die dringend notwendigen
Nachweisverfahren für die zuverlässige Erfassung und Kontrolle von
BSE-Risikomaterialien bereitzustellen. Ein integriertes Nachweissystem
mit Schnellnachweisen, Routinetests und Bestätigungsverfahren soll
entwickelt werden. Diese praxistauglichen Testsysteme basieren auf
immunologischen (phänotypischen) und molekularbiologischen
(genotypischen) Verfahren. Sie ermöglichen, Risikomaterialien in
Lebensmitteln, die von Tieren stammen, zu entdecken. Hierbei sind
entscheidende Aspekte die Spezifität (Erkennung der Tierart und des
Gewebetyps) und die Sensitivität (Erfassung auch geringer
Verunreinigungen mit Risikogewebe). Als diagnostische Marker werden
Rinder-spezifische neuronale und gliale Gensequenzen bzw.
Proteinstrukturen verwendet.

Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung
Justus-Liebig-Universität Gießen, 04.12.2002

 



 

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