Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 02.12.2002

11. AMG-Novelle: Trinkwassermedikation im Aufschwung


Eschborn (aho) - In den letzten Monaten ist ein deutlicher Wandel in den
Behandlungstrategien zu erkennen: weg von der Arzneimittelvormischung und
hin zu Pulvern zur oralen Verabreichung über das Trinkwasser. „Diese
Entwicklung ist seit Mitte des Jahres auch bei unseren Tiamutin-Produkten zu
beobachten und hat ab dem 01.November 2002 durch das Inkrafttreten der 11.
AMG-Novelle einen weiteren Aufschwung erfahren ", teilte Frau Dr. Astrid
Jensen von der Firma Novartis in Eschborn auf Anfrage mit. „Die Tierärzte
reagieren damit auf das Verbot, Arzneimittelvormischungen direkt an
Landwirte abzugeben. Gleichzeitig möchten sie weiterhin bei akuten
Krankheitseinbrüchen schnell reagieren können. Zeitverzögerungen von ein bis
zwei Tagen, die bei der Herstellung eines Fütterungsarzneimittels entstehen,
werden auch aus Gründen des Tierschutz nicht akzeptiert“, erläutert Dr.
Jensen weiter. „Ebenso stößt die Behandlung großer Tiergruppen per Injektion
auf Ablehnung. Zum einen, weil dieses z.B. für lungenkranke Schweine eine zu
große Belastung darstellt. Außerdem muß die Frage gestellt werden, inwieweit
eine Injektion alle 24 Stunden über mehrere Tage auch tierschutzrelevant ist
“, faßt Dr. Jensen ihre Erfahrungen aus Gesprächen mit Tierärzten zusammen.

„In der landwirtschaftlichen Schweinehaltung ist die Trinkwassermedikation
in den letzten Jahren recht wenig beachtet worden. Im Gegensatz zur
Geflügelhaltung: Dort ist die Medikation über das Trinkwasser zur
bevorzugten Applikationsart geworden, weil neben dem schnellen
Therapiebeginn auch mögliche Therapieumstellungen einfacher vorzunehmen
sind. Auch die Verschleppungsgefahr von Rückständen wird gegenüber der
Futtermedikation als geringer eingestuft. Das Interesse der Schweinehalter
für die Trinkwassermedikation ist nun geweckt und sollte von allen Seiten -
neben den Tierärzten und der pharmazeutischen Industrie auch von den
landwirtschaftlichen Beratungsstellen und Herstellern von
Trinkwassermedikationsanlagen – unterstützt werden.“ Die
Trinkwassermedikation kann bei bestimmten Erkrankungen zusätzliche Vorteile
bieten, z. B. bei der Behandlung der Schweinedysenterie: hier scheint der
teilweise überholte Grundsatz „kranke Schweine saufen noch, wenn sie schon
nicht mehr fressen“ noch zu stimmen. Allerdings nur, wenn die orale
Behandlung rechtzeitig einsetzt! Dieses ist bei der Trinkwassermedikation
direkt auf dem Hof schnell und einfach möglich. Für die korrekte
Einmischung der Wirkstoffe im Trinkwasser kommt es neben der vollständigen
und schnellen Auflösung der Produkte natürlich darauf an, die Medikamente
richtig zu dosieren“ erläutert Dr. Jensen. Dazu sei die tatsächliche
Wasserverbrauch im Erkrankungsfalle zu berücksichtigen. Novartis hat zur
Erleichterung des Dosisberechnung eine Dosierungshilfe für die Verabreichung
des wasserlöslichen, 45%-igen Tiamutin®-Granulats erstellt. Die
Dosierungshilfe ist bei AHO als PDF-Dokument abrufbar.

 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de