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AHO Aktuell - 25.11.2002

Biologische Vielfalt: Schwerpunkt im neuen ForschungsReport


(idw) - Die biologische Vielfalt prägt die verschiedenen Ökosysteme der Erde
und ist eine Voraussetzung dafür, dass vorteilhafte genetische Ausprägungen
bei den Arten genutzt werden können. Weltweit ist die biologische
Vielfalt in Gefahr. Als Ursachen gelten unter anderem die veränderte
Nutzung der Flächen für Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Siedlung
und Verkehr, die ungehinderte Vermehrung gebietsfremder Organismen, aber
auch der Eintrag von Schadstoffen und der Klimawandel. Um die Vielfalt
der Lebewesen und Ökosysteme auch für nachfolgende Generationen zu
sichern und nachhaltig zu nutzen, bedarf es einer fundierten Forschung.
Die Forschungseinrichtungen des Bundesverbraucherministeriums befassen
sich auf verschiedenen Ebenen mit dem Thema Biodiversität. Sie berichten
darüber im neuen ForschungsReport 2/2002.


Beispiel Genetik: Der Artikel "Molekulare Marker zur Bewertung
genetischer Vielfalt bei Geflügel" aus der Bundesforschungsanstalt für
Landwirtschaft (FAL) stellt ein Methode vor, mit deren Hilfe
unterschiedliche Entwicklungslinien bei Geflügelrassen festgestellt
werden können. In "Mikroben machen mehr aus Milch" erläutern
Wissenschaftler der Bundesanstalt für Milchforschung (BAfM), wie aus der
biologischen Vielfalt Produktvielfalt entsteht und die Qualität
gewährleistet werden kann.

Beispiel Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft:
Mikroorganismengemeinschaften im Boden leisten einen wesentlichen
Beitrag zum Aufbau organischer Substanz, erhöhen die Fruchtbarkeit,
dienen als Indikatoren für die Belastung des Bodens, weisen aber eine
bislang kaum verstandene Komplexität auf. Dies ist Gegenstand des
Beitrags "Bodenmikroorganismen - die verborgene Vielfalt". Stillgelegte
Truppenübungsplätze stellen oft wertvolle Biotope dar. Ob diese Flächen
durch Nutz- oder Wildtiere erhalten werden können oder andere Verfahren
besser geeignet sind, damit setzt sich der Artikel "Weidende Hirsche
statt rollender Panzer" auseinander. "Wale - Sanfte Riesen oder Ratten
der Meere?" ist ein Beitrag über das konträre Verständnis von
Walfanggegnern und -befürwortern, wie es innerhalb der Internationalen
Walfangkommission zutage tritt. Deutschland setzt sich in dieser
Kommission stark für den Schutz der Meeressäuger ein.

Beispiel Datenbanken: Der Artikel "Die Datenbank Seed Acid Fatty Acids
(SOFA)" beschreibt, wie das langjährig an der Bundesanstalt für
Getreide, Kartoffel- und Fettforschung (BAGKF) zusammengetragene Wissen
über Fettsäuren in Pflanzen für einen breiteren Nutzerkreis
aufgeschlossen werden konnte. Die in den Samen der Pflanzen
konzentrierten Fettsäuren dienen nicht nur als Ausgangsstoffe für
Synthesen, etwa zur Herstellung pharmazeutischer Produkte, sie erlauben
häufig auch interessante Rückschlüsse auf stammesgeschichtliche
Verwandtschaften zwischen einzelnen Pflanzengruppen. Das innerhalb der
Zentralstelle für Agrardokumentation und -information (ZADI) neu
geschaffene "Informationszentrum Biologische Vielfalt" stellt sich in
einem Portrait vor. Hier werden Forschungsprogramme koordiniert und
Informationen über genetische Ressourcen in Datenbanken bereitstellt und
archiviert.

Weitere Artikel im neu erschienenen Heft befassen sich unter anderem mit
dem Problem der Methanemissionen bei Wiederkäuern. Experten des
Forschungsinstituts für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere
(FBN) haben herausgefunden, dass bestimmte Nahrungskomponenten die
Bildung dieses Treibhausgases im Pansen deutlich reduzieren. Auf die
Frage, wie sich untermaßige - also zu kleine - Dorsche in der Ostsee
durch geeignete Fangnetze ausselektieren lassen, gibt ein Beitrag aus
der Bundesforschungsanstalt für Fischerei Auskunft.

Der 60 Seiten starke ForschungsReport 2/2002 mit dem Schwerpunkt
"Biologische Vielfalt" ist kostenlos zu beziehen über die
Geschäftsstelle des Senats der Bundesforschungsanstalten im
Geschäftsbereich des Bundesverbraucherministeriums, Messeweg 11/12,
38104 Braunschweig, Tel.: 0531/299-3396, eMail.

Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung
Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMVEL,
25.11.2002

 



 

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