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AHO Aktuell - 20.11.2002

Maul- und Klauenseuche: Übung im Ennepe-Ruhr-Kreis


Schwelm (aho) - Menschen in weißen Schutzanzügen, rot-weißes Absperrband
und aufgebaute Desinfektionsanlagen für Transportfahrzeuge von
Tierkörperbeseitigern - die Szenen erinnern an das Jahr 2001. Seinerzeit
grassierte die Maul- und Klauenseuche (MKS) in Europa. Am 22. und 23.
November werden die Bilder im Ennepe-Ruhr-Kreis wieder zu sehen sein. Das
Kreisveterinäramt simuliert den MKS-Ausbruch auf einem Hof in
Ennepetal-Rüggeberg.
Dreh- und Angelpunkt der Übung ist das im Kreishaus eingerichtete
Krisenzentrum. Von dort werden Mitarbeiter der Kreisverwaltung die Aktionen
der verschiedenen Arbeitsgruppen koordinieren. Im Einzelnen muss der
Sperrbezirk eingerichtet und gekennzeichnet werden, darin vorhandene
Betriebe sind zu sperren und Blutuntersuchungen auf den Weg zu bringen. Der
Wert der Viehbestände ist zu schätzen und die Klauentiere des betroffenen
Betriebes müssen "getötet" und in Tierkörperbeseitigungsanlagen gebracht
werden. "Im Ernstfall müsste diese Vielzahl von Einzelaktionen fast parallel
ablaufen. Es käme darauf an, dass die verschiedenen Arbeitsgruppen, dass der
Kreis, das Ordnungsamt der betroffenen Stadt, Polizei, Feuerwehren sowie das
Technische Hilfswerk (THW) und die Landwirtschaft Hand in Hand arbeiten",
erläutert Kreisveterinär Dr. Peter Richter das Szenario. "Um dies zu
verbessern, üben wir."
Nach "Ausbruch" der Seuche sperrt die Polizei den Hof Kalthaus in
Ennepetal-Rüggeberg. Anschließend wird im Kreishaus der Sperrbezirk mit
einem Radius von mindestens drei Kilometern festgelegt. Dank des
Geographischen Informationssystems GIS ist innerhalb von zwei Stunden klar,
wie viele Klauentiere sich im Umkreis des Hofes befinden und welche Halter
zu informieren sind. "Wir werden diese Berechnung sowie das Schätzen des
Wertes der rund 150 Tiere praktisch durchführen. Die Benachrichtigung der
betroffenen Landwirte simulieren wir," so Richter.
Am Samstag werden THW und Feuerwehr auf der Hofzufahrt eine
Desinfektionsschleuse für Fahrzeuge aufbauen. Sie ist rund 18 Meter lang und
3,5 Meter breit - groß genug, um im Falle der Maul- und Klauenseuche auch
LKW und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge zu reinigen und zu desinfizieren.
"Dies wäre nötig, um ein weiteres Ausbreiten der MKS, die als eine der am
schwierigsten zu bekämpfenden Tierseuchen gilt, möglichst zu verhindern",
erläutert Richter. Mit der Reinigung eines LKW und einer
Abschlussbesprechung im Kreishaus wird die Übung am Samstagnachmittag
beendet.



 



 

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