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AHO Aktuell - 18.11.2002

Warum sind Europas Milchkühe lahm?


Wien (VUW) - Experten schätzen, dass in Europa etwa 5 Millionen Milchkühe an
Lahmheiten in Folge von Klauenerkrankungen leiden. Die Erforschung der
Ursachen und die Entwicklung möglicher Strategien gegen dieses Problem lässt
sich die Europäische Union fast drei Millionen Euro aus dem 5.
Rahmenprogramm kosten. 450 000 Euro davon erhält die Klinik für Orthopädie
der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) für die Entwicklung eines
biomechanischen "Finite Elemente" Computermodells, das Licht ins Dunkel der
klauenlahmen Kühe bringen soll.

Die Tatsache, dass beinahe ein Viertel aller europäischen Milchkühe an
Lahmheiten leiden, hat zwei Aspekte: zunächst wird, und dies nicht nur unter
den Bedingungen der semiindustriellen Milchviehhaltung, Tieren unnötiges
Leid zugefügt. Lahmheiten haben aber auch enorme wirtschaftliche Bedeutung.
Bedingt durch den Dauerschmerz sinkt die Leistungsfähigkeit der Tiere:
Milch- und Reproduktionsleistung fallen, Ausfälle und Behandlungskosten
steigen. Die dadurch entstehenden Kosten werden europaweit auf eine
Milliarde Euro geschätzt.

Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes an der Klinik für Orthopädie (Dr.
Christine Hinterhofer, Prof. Dr. Christian Stanek) werden nun v.a. die
mechanischen Materialeigenschaften wie z.B. Elastizität und Abrieb des
Klauenhorns genau untersucht. Es sollen die Unterschiede zwischen gesundem
und krankem Klauenhorn erhoben, die Parameter datenmäßig erfasst werden.
Ziel ist schließlich die Entwicklung eines Computermodells und die
Programmierung eines Simulationsprogramms zum Testen diverser, am Klauenhorn
auftretender Belastungen.

Die Klinik für Orthopädie der VUW ist der einzige österreichischer
Teilnehmer an dieser internationalen Studie, an der sieben Staaten beteiligt
sind.

 



 

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