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AHO Aktuell - 12.11.2002

Nitrofen: Staatsanwalt stellt Ermittlungen gegen GS Agri ein


Oldenburg / Schneiderkrug (aho) - Mit der Presseerklärung des Anbauverbandes
Bioland, in Bio-Putenfleisch sei das verbotenen Herbizid Nitrofen gefunden
worden, begann am 23. Mai die bisher schwerste Krise der deutschen
Bio-Branche. Bio-Putenzüchter,
Getreidelieferanten und Bio-Verbände haben zu diesem Zeitpunkt schon seit
Wochen und sogar Monaten von der Belastung gewusst - aber geschwiegen. Als
Giftquelle wird von der Südoldenburger Futtermittelfabrik GS agri
geliefertes Bio-Futter entlarvt. GS agri hat den Bio-Weizen von der
Malchiner "Norddeutsche Saat- und Pflanzgut AG Neubrandenburg (NSP) bezogen.
Im Zusammenhang mit dem Nitrofen-Skandal vom Frühjahr und Sommer hat die GS
Agri in Schneiderkrug (Kreis Cloppenburg) nach einem Bericht der Nordwest
Zeitung gestern schwere Vorwürfe gegen das Landwirtschaftsministerium in
Hannover und das Verbraucherschutzministerium in Berlin erhoben. Die
Ministerien hätten die Firma „in unverantwortlicher Weise vorverurteilt“ und
so den Schaden durch den Nitrofen-Skandal vergrößert, obwohl die Firma
„weder schuldhaft noch fahrlässig“ gehandelt habe, sagte
GS-Agri-Geschäftsführer Paul Römann laut Zeitungsbericht. Die
Staatsanwaltschaft wolle ihre Ermittlungen gegen das Unternehmen einstellen.

Römann sprach von einem „hohen Schaden“. Zahlen wollte er allerdings nicht
nennen. Sein Unternehmen bereite eine Regressklage gegen den Betreiber der
Nitrofen-verseuchten Halle in Mecklenburg vor; zwar sei auch der Staat
„moralisch in der Verantwortung“, eine Klage gegen das
Landwirtschaftsministerium sei aber nicht geplant. GS Agri habe dreimal
Entschädigung vom Minister verlangt, aber keine Antwort erhalten.

Lesen Sie auch die Chronik des Nitrofen-Skandals als PDF-Datei.


 



 

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