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AHO Aktuell - 06.11.2002

Milchwirtschaft setzt auf Qualitätsmanagement


L P D - Die strikte Beachtung prozessübergreifender
Qualitätssicherungssysteme zählt für Niedersachsens Milch- und
Molkereiwirtschaft zu den Selbstverständlichkeiten. Vom Futtertrog im
Kuhstall bis zum Käse in der Theke richtet sich das Handeln der Landwirte
und der Verarbeitungsunternehmen nach dieser Maxime. Der hohe Standard -
immerhin sind 99 Prozent der Anlieferungsmilch in Güteklasse I eingestuft -
belegt nach Angaben der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen
den Erfolg dieser Bestrebungen. Nun soll das Qualitätsmanagement Milch
bundesweit auf eine einheitliche Basis gestellt werden. Zusätzlich wird, wie
das Landvolk Niedersachsen ergänzt, die Dokumentation der
Produktionsbedingungen auf den landwirtschaftlichen Betrieben geregelt
werden.

Sie fußt auf den vom Gesetzgeber zum Beispiel durch die Milchverordnung
festgelegten Regelungen und Standards. Dem Landwirt soll dazu ein 45
Kriterien umfassender Katalog an die Hand gegeben werden. Hier ist von der
Fütterung über Milchgewinnung und -lagerung aufgelistet, wie der Landwirt
den Betriebszweig Milchviehhaltung noch weiter optimieren kann. Die
Gesundheit der Tiere soll stimmen, sie sollen sich wohl fühlen. Die
Kennzeichnung der Tiere und auch der Umgang mit Arzneimitteln werden
angesprochen. Und schließlich wird der Landwirt an die Vorschriften der
Düngeverordnung erinnert. Der Landwirt erhält eine Checkliste, die er
bestenfalls Punkt für Punkt abhacken kann, um seinen Anteil an der
stufenübergreifenden Prozesssicherheit zu gewährleisten. Wie bereits im
bisherigen Qualitätssicherungssystem ist eine Kontrolle dieser betrieblichen
Eigenkontrolle vorgesehen.

Schon bisher sind die Landwirte über die Milchlieferordnungen der Molkereien
in deren Qualitätsmanagementsysteme einbezogen. Ein umfassendes Netz zur
Eigenkontrolle arbeitet nach dem Prinzip "Vorsorge statt Sanktion" und wird
bereits bei Überschreiten bestimmter Warnwerte aktiv. So werden
Produktmängel im Vorfeld ausgeschlossen und verhindern die nachträgliche
Fehlersuche. Bereits lange vor dem ersten BSE-Fall in Deutschland wurde ein
Abkommen mit der Futtermittelwirtschaft abgeschlossen. Diese verpflichtet
sich ebenfalls zur Einhaltung strenger Grenzwerte und akzeptiert ihrerseits
Kontrollen. Die Milch- und Molkereiwirtschaft erhofft sich von der
Fortschreibung ihres Qualitätssicherungssystems noch mehr Transparenz in der
gesamten Kette und möchte das positive Image ihrer Produkte weiter pflegen.
Die gesamte Kompetenz der Branche bietet noch mehr Sicherheit - für den
Kunde und auch den Erzeuger.


 



 

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