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AHO Aktuell - 06.11.2002

Wildgänse machen Kahlfraß auf den Äckern


L P D - Wildgänse sind Feinschmecker: Besonders gut munden ihnen zum
Leidwesen der Bauern die jungen Saaten auf den Feldern. Nach Angaben des
Landvolkverbandes werden die Gastvögel aus dem Norden auch in diesem Jahr
wieder während ihrer Rast zum Problem entlang der Elbe. In großer Zahl
fallen sie derzeit über die Felder her und verursachen große Schäden vor
allem am Raps, aber auch im Winterweizen. Besonders betroffen ist offenbar
die Region Gorleben, wo die Bauern manche Felder als Totalverlust
abschreiben müssen. Das macht für einzelne Betriebe bis zu fünfstellige
Euro-Beträge aus. Aber auch in Kehdingen an der Unterelbe, wo bereits in den
Vorjahren immer wieder hohe Fraßschäden durch Wildgänse zu beklagen waren,
haben sich derzeit mehr Gänse als sonst nieder gelassen. Das Problem scheint
sich seit einigen Jahren kontinuierlich zu verschärfen. Die Bauern
beobachten während der Zeit des Vogelzuges von Ende Oktober bis Weihnachten
eine immer größere Zahl von Gänsen auf ihren Feldern, während das Grünland
seltener in diesem Maße aufgesucht wird. Eine Rolle könnten dabei die milden
Winter der vergangenen Jahre spielen, die möglicherweise die Vögel zum
Bleiben verleiten. Bemühungen, die Gänse zu verscheuchen, bleiben weit
gehend ohne Erfolg. Die Bauern müssen sich wohl mit der Rolle des Gastgebers
für die Zugvögel abfinden, sie wehren sich jedoch dagegen, die Kosten der
„Bewirtung“ allein zu tragen und fordern deshalb einen finanziellen
Ausgleich für die Schäden. Vom Land werden bereits Flächenprogramme
angeboten, nach denen gegen Entgelt bestimmte Äcker als Futterflächen für
die durchziehenden Gänse bereit gestellt werden sollen. Diese Maßnahme ist
jedoch für die betroffenen Bauern bisher unbefriedigend verlaufen, weil die
Gänse nicht zwischen geförderten Äsungsflächen und zur Ernte bestimmten
Saaten unterscheiden. Die Forderung nach einem generellen Schadensausgleich
bleibt deshalb bestehen. Inzwischen wird auch über ein Versicherungsmodell
ähnlich der Hagelversicherung nachgedacht, zumal nicht vorhersehbar ist, in
welchen Gebieten die Gänse auf ihrem Zug verstärkt einfallen.

 



 

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