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AHO Aktuell - 04.11.2002

US-Mediziner verbrauchen Hauptmenge der Antibiotika


Atlanta / Washington (aho) – Ähnlich wie in Europa verbrauchen in den USA
Kliniken und niedergelassene Ärzte etwa 65 Prozent aller im Lande
verordneten Antibiotika. Wie das staatliche „Center for Disease Control and
Prevention (CDC) in Atlanta mitteilt, wurden im Jahre 1998 in den USA
insgesamt mehr als 22.321 t Antibiotika in Verkehr gebracht. Nach einer
Marktanalyse des „Animal Health Institute“ (AHI) in Washington gliedert sich
der Verbrauch in 14.347 t (64,5 Prozent) in der Humanmedizin, 6.562 t (29,5
Prozent) in der Veterinärmedizin und 1.384 t (6 Prozent) als
Leistungsförderer auf.

Eine ähnliche prozentuale Verteilung findet man auch in Europa. Nach einer
Studie der FEDESA (European Federation of Animal Health) wurden im Jahre
1999 in der EU und der Schweiz 65 Prozent (8,528 t) der Antibiotika in der
Humanmedizin und 35 Prozent (4,688) bei Tieren in der Landwirtschaft
eingesetzt. Der letztgenannte Wert gliedert sich in 29 Prozent für Therapie
erkrankter Tiere und sechs Prozent für die Leistungsförderung auf. Hierbei
ist zu beachten, daß das theoretisch zu behandelnde Gesamt-Körpergewicht
aller Tiere in EU und Schweiz etwa dreimal höher ist als das der in Europa
und der Schweiz lebenden Menschen. Hieraus folgt, daß der Verbrauch an
Antibiotika in der Humanmedizin fünf- bis sechsmal höher liegt als in der
Veterinärmedizin und Landwirtschaft. Die Zahlen decken sich mit
Veröffentlichungen aus der Universität Leipzig und Schweden aus den
Vorjahren.

Unberücksichtigt in dieser Kalkulation bleibt die Tatsache, daß es sich bei
etwas 60 Prozent der in der Veterinärmedizin verwendeten Antibiotika um
Tetracycline handelt, die im Bereich von 40 mg/kg Körpergewicht dosiert
werden müssen, um überhaupt eine therapeutische Wirkung zu erhalten. Im
Vergleich hierzu entstehen bei den in der Humanmedizin häufig verwendeten
Penizillinen, Makroliden und Gyrasehemmern, die in einem Bereich von 1 - 10
mg/kg Körpergewicht angewendet werden, zwangsläufig rein rechnerisch
geringere Antibiotikaverbrauchsmengen.

 



 

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