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AHO Aktuell - 02.11.2002

Neue zentrale Einrichtung für Tiergesundheit in Deutschland


Riems / Jena (aho) - Die Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der
Tiere (BFAV) hat mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Neuorganisation des
gesundheitlichen Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit einen
erheblich größeren Aufgabenbereich erhalten: Seit 1. November 2002
bearbeitet die BFAV nicht nur Viruskrankheiten landwirtschaftlicher
Nutztiere, sondern auch bakterielle Infektionen und Zoonosen, also
Infektionen, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Dazu
werden die 120 Mitarbeiter, die bisher beim nunmehr aufgelösten
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
am Standort Jena mit diesen Aufgaben betraut waren, in die BFAV
eingegliedert. Jena wird als Standort der BFAV, die ihren Hauptsitz auf der
Insel Riems in Mecklenburg-Vorpommern hat, weitergeführt. Damit wird die
BFAV die zentrale Einrichtung für Tiergesundheit in Deutschland mit
insgesamt rund 500 Mitarbeitern.

Zu den in Jena bearbeiteten bakteriellen Tierseuchen und Zoonosen gehören
unter anderem Infektionen mit Salmonellen und Chlamydien sowie die
Rindertuberkulose. Schwerpunktmäßig wird dort die Biologie der Erreger
erforscht, werden Übertragungs- und Verbreitungswege geklärt sowie
Diagnosemethoden und Bekämpfungsstrategien entwickelt.

In einer Erklärung weist der Präsident der BFAV, Prof. Dr. Thomas C.
Mettenleiter, auf die nunmehr umfassende Kompetenz der Forschungsanstalt für
die Bearbeitung von Infektionskrankheiten landwirtschaftlicher Nutztiere hin
und verweist auch besonders auf den verstärkten Aspekt des
Verbraucherschutzes. Dies war bereits im letzten Jahr durch die Gründung des
Instituts für neue und neuartige Tierseuchenerreger auf der Insel Riems
dokumentiert worden, das sich vor allem mit der BSE-Forschung befasst.

Mit der Zusammenführung sind nunmehr erstmals die nationalen Referenzlabors
für die besonders wichtigen anzeigepflichtigen Tierseuchen in einer
Einrichtung konzentriert. Mettenleiter sieht darin auch eine große Chance
für die Harmonisierung und Verbesserung der Tierseuchenbekämpfung auf
nationaler Ebene. Die Zusammenführung ist ein weiterer Schritt hin zum
Aufbau der BFAV zur zentralen Forschungsstätte für Tiergesundheit, wobei
insbesondere für die Erweiterung der Institute auf der Insel Riems in den
nächsten Jahren 100 Millionen Euro bereitgestellt werden. Dies soll die
erfolgreiche Arbeit der Forschungsanstalt auch für die Zukunft sicherstellen
und damit die Grundlage für eine nachhaltige Tiergesundheit und einen
modernen Verbraucherschutz liefern.




 



 

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