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AHO Aktuell - 29.10.2002

Bundesratsinitiative Sachsen-Anhalts zu BSE-Tötungen


Magdeburg (aho) - Nach dem Willen Sachsen-Anhalts sollen nur noch
BSE-infizierte Rinder und deren Nachkommen getötet werden. In einem
Bundesratsantrag schlägt das Land vor, die gültige EU-Verordnung dahingehend
zu modifizieren, dass bei Feststellung von BSE nicht der gesamte
Rinderbestand (Kohorte), sondern nur die betroffenen Tiere und deren
Nachkommenschaft getötet werden. Für Landwirtschaftsministerin Petra
Wernicke sei die jetzige Regelung weder ethisch noch wirtschaftlich zu
begründen. Tierschutzbund und landwirtschaftliche Verbände unterstützen das
Anliegen der Landesregierung.

Wernicke: "Die Erfahrungen sprechen für die Abschaffung der Kohortentötung."
Eine Studie belegt: 4,7 Mio. geschlachtete und fast 500.000 verendete Rinder
sind zwischenzeitlich auf BSE in Deutschland getestet worden. Nur in 216
Fällen, davon sieben in Sachsen-Anhalt, waren die Tests positiv. Das
entspricht 0,0036 Prozent.

Wernicke: "Abstriche an den BSE-Tests bei Schlachtrindern werden nicht
gemacht." Die müsse es aus Verbraucherschutzgründen weiter geben.

Dagegen sieht Wernicke für eine generelle Einführung der
Untersuchungspflicht für alle verendeten Schafe und Ziegen keine
Notwendigkeit. Wernicke: "Es gibt hier keinen Grund aus der Reihe zu
tanzen." Die Absicht des Bundes zur Einführung dieser Regelung schieße
wieder mal weit über das von der EU bewusst einheitlich für alle
Mitgliedstaaten vorgebende Maß hinaus. Die Vorgaben der EU sind völlig
ausreichend und die Umsetzung biete dem Verbraucher ausreichend Schutz und
Sicherheit. Zudem sei bei allen Vorschlägen der Bundesregierung auch zu
erwarten, dass Kostenfragen für die Länder berücksichtigt werden. Der
finanzielle Mehraufwand wäre wieder durch die Länder zu tragen.

 



 

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