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AHO Aktuell - 28.10.2002

Geimpfte Schweine für gesundes Fleisch

BioProfil fördert Entwicklung von Tier-Impfstoffen.


(idw) - Lebensmittelskandale schrecken regelmäßig Verbraucher und
Politiker auf. Ob BSE oder Antibiotika im Fleisch - die Fälle zeigen, dass
die Landwirtschaft neue Produktionsverfahren braucht, um mehr Sicherheit für
die Konsumenten zu gewährleisten. Deshalb fördert das BioProfil
"Funktionelle Genomanalyse" jetzt mit insgesamt 505.000 Euro ein
Vorhaben der Tierärztlichen Hochschule Hannover, in dem neue Impfstoffe
für die Schweinemast entwickelt werden. Mit diesen so genannten
Lebend-Negativmarker-Impfstoffen lässt sich nach der Schlachtung
nachweisen, dass die Tiere tatsächlich geimpft waren und vollständig
frei von den Krankheitserregern sind. Dies ist bisher nicht möglich.

Bei dem Impfserum handelt es sich um lebende, stark abgeschwächte
Krankheitserreger, die keine Infektion mehr hervorrufen können.
Stattdessen schützen sie behandelte Schweine beispielsweise gegen
Erkrankungen der Lunge oder des Magen-Darm-Trakts, indem sie die Bildung
körpereigener Abwehrstoffe anregen. Der Unterschied zu herkömmlichen
Verfahren: Den Erregern fehlt eine genau definierte, natürliche
Gensequenz. Die Impfung bewirkt bei den Tieren dadurch auf molekularer
Ebene eine geringfügige Veränderung der Abwehrstoffe. So lassen sich
geimpfte Tiere von kranken unterscheiden.

Bisherige Impfungen schützen die Tiere zwar auch. Diese bilden nach der
Impfung jedoch Abwehrstoffe, die identisch sind mit den Molekülen, die
bei einer tatsächlichen Erkrankung die Bakterien bekämpfen. Damit ist es
nicht möglich, nachweislich infektionsfreie Tierbestände aufzubauen. Mit
Lebend-Negativmarker-Impfstoffen gelingt der Nachweis wegen der
geringfügigen Veränderung der Abwehrstoffe jedoch leicht. Die positive
Auswirkung für den Verbraucher: In Zukunft könnten in der Landwirtschaft
weniger Antibiotika eingesetzt werden. Denn derzeit lässt sich nur mit
diesen Medikamenten sicherstellen, dass die Tiere garantiert von den
Bakterien verschont bleiben.

Das BioProfil "Funktionelle Genomanalyse"

Das BioProfil "Funktionelle Genomanalyse" ist eine Initiative von
Forschungseinrichtungen und Biotechnologie-Unternehmen der Region
Braunschweig, Göttingen, Hannover. Die Partner entwickeln
biotechnologische Innovationen für den Markt. Das Konzept wurde im
vergangenen Jahr einer von drei Siegern im bundesweiten
BioProfile-Wettbewerb. Insgesamt 15 Millionen Euro stehen für die
Projektförderung bis zum Jahr 2006 zur Verfügung. Abgabeschluss für die
nächste Antragsrunde ist der 15. Januar 2003.

Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung
Gesellschaft für Biotechnologische Forschung mbH (GBF), 28.10.2002

 



 

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