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AHO Aktuell - 25.10.2002

Radioaktiv belastetes Wildschweinfleisch


Mainz (aho) - Aufgrund der Ergebnisse einer Vorstudie hat Umweltministerin
Margit Conrad die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft
Rheinland-Pfalz in Trippstadt beauftragt, die Forschung nach Ursachen der
Radiocäsiumkontaminationen beim heimischen Schwarzwild auszudehnen.

Zwischen Mai und September dieses Jahres haben die Forscher in
Zusammenarbeit mit 10 Forstämtern aus dem Westen des Pfälzerwaldes 366 Mägen
erlegter Wildschweine gesammelt und die radioaktive Belastung der
aufgenommenen Nahrung bestimmt. Nach den ersten Analysen der
Nahrungszusammensetzung verdichten sich die Hinweise, dass die von Schweinen
begehrten Hirschtrüffel eine wichtige Rolle bei der Kontamination der Tiere
spielen könnten. Die im Pfälzerwald wenige Zentimeter unter der
Erdoberfläche wachsenden Pilze, die für Menschen nicht schmackhaft sind,
können große Mengen Cäsium aus der Umgebung anreichern.

Die Wissenschaftler sollen jetzt die Studien über einen längeren Zeitraum
fortführen, um die Ernährung der Wildschweine auch während der übrigen
Jahreszeiten zu untersuchen. Insbesondere die jetzigen Herbstmonate erwarten
die Forscher mit großer Spannung. Wildschweine sind nämlich erfahrungsgemäß
im Oktober und November im Gegensatz zum Sommerzeitraum kaum belastet. Man
vermutet, dass die zu diesem Zeitpunkt reichlich vorhandenen Eicheln und
Bucheckern die Schweine vom Fressen der belasteten Pilze abhalten.

In diesem Jahr konnten über 10 Prozent aller erlegten Wildschweine,
insbesondere aus dem Pfälzerwald, wegen zu hoher Belastung mit Radiocäsium
nicht in Verkehr gebracht werden. Dies ist das Ergebnis der strengen
Kontrollen der Landesforstverwaltung in Zusammenarbeit mit den
Landesuntersuchungsämtern in Speyer und Trier. Alle in Rheinland-Pfalz
erlegten Wildschweine werden dieser Kontrolle unterzogen, von der es
abhängt, ob das Fleisch vermarktet werden darf. Die Verbraucherinnen können
damit sicher sein, dass aus dem pfälzischen Forst nur solches Fleisch in den
Markt kommt, welches unbedenklich ist.


 



 

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