Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 24.10.2002

Schlechtes Sommerwetter dämpfte die Milchleistung


Hannover (aho) - Zum zweiten Mal in Folge fiel das Ergebnis der Milch-
leistungsprüfung für die niedersächsischen Bauern nach Angaben des
Landvolkverbandes enttäuschend aus. Die vorläufigen Auswertungen der
Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung (VIT) in Verden für das gerade
abgelaufene Kontrolljahr (Oktober bis September) weisen lediglich einen
Leistungszuwachs um vier Kilogramm Milch pro Kuh auf durchschnittlich
7.894 kg aus. Damit wurde die 8.000-er Marke erneut verfehlt. Die durch-
schnittliche Fettleistung ging sogar um vier kg auf 331 kg pro Kuh zurück.
Lediglich beim Eiweiß gab es einen geringfügigen Anstieg um ein kg auf
durchschnittlich 268 kg pro Kuh. In den vergangenen Jahren hatte der
jährliche Leistungsanstieg meist erheblich höher gelegen, so war im Jahr
2000 gegenüber dem Vorjahr noch ein Zuwachs von 300 kg Milch erreicht
worden. Im vergangenen Jahr hatte jedoch die BSE-Krise den weiteren
Leistungsanstieg gebremst. In diesem Jahr führen Experten die nahezu
unveränderte Leistung auf Einflüsse des Wetters zurück. Nicht nur das
Wohlbefinden der Kühe war durch den anhaltenden Regen gestört, auch
die Qualität des Futters reichte durch die geringere Sonneneinstrahlung
nicht für Höchstleistungen aus.

Ohnehin sind die Milchviehhalter bei der Leistung ihrer Kühe in Regionen
vorgestoßen, wo „die Luft dünner“ wird. Weitere deutliche Leistungsanstiege
setzen nicht nur bestes Zuchtmaterial voraus, sondern sind nur mit bestem
Management und höchster Futterqualität zu erreichen. Im übrigen müssen noch
höhere Leistungen meist teuer mit Abstrichen bei der Tiergesundheit und der
Langlebigkeit erkauft werden. Immerhin langt es für die Züchter im Gebiet
der Landwirtschaftskammer Hannover für den Spitzenplatz im Bundesgebiet, sie
verfehlten im vergangenen Kontrolljahr mit 7.959 kg Milch die 8.000-er Marke
nur knapp. Im Kammergebiet Weser-Ems lag das Leistungsniveau der Kühe bei
durchschnittlich 7.828 kg, dank eines etwas höheren Milchfettgehaltes von
4,23 Prozent gegenüber 4,16 Prozent in Hannover wurde jedoch die gleiche
Fettmenge von 331 kg pro Kuh ermolken. Das durchschnittliche Leistungsniveau
in den alten Bundesländern lag mit 7.747 kg deutlich darunter. Die neuen
Bundesländer sind dem Tabellenführer jedoch mit 7.828 kg dicht auf den
Fersen. Führend ist dort Sachsen-Anhalt mit 7.924 kg Milch und 326 kg Fett.

Nach wie vor markieren die Herdbuchzuchtverbände die Leistungsspitze.
Osnabrücker Herdbuch (OHG), Zuchtrinder-Erzeugergemeinschaft Hannover
(ZEH) und Weser-Ems-Union (WEU) haben die Schwelle von 8.000 kg längst
überschritten. Die Osnabrücker Kühe schafften mit durchschnittlich 8.760 kg
Milch (plus 52 kg) die höchste Leistung, gefolgt von der ZEH mit 8.185 kg
(minus sieben kg) und der WEU mit 8.123 kg (plus 35 kg). Die Rotbunten sowie
Harzer Rotvieh, Hannoversche Rotbunte und Jersey folgten den Leistungen der
schwarzbunten Holstein-Friesen mit Abstand. Immerhin erreichten auch die
Hannoverschen Rotbunten 7.405 kg Milch mit 324 kg Fett.

LANDVOLK-PRESSEDIENST Nr. 41
24. Oktober 2002


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de