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AHO Aktuell - 23.10.2002

Rationsgestaltung nur mit pflanzlichen Futtermitteln schwierig


(aid) - Mit dem Verfütterungsverbot von Tiermehl und Tierfett sind zwei
preisgünstige Komponenten für die Rationsgestaltung in der Schweinemast
weggefallen. Als Ersatz dienen nach Angaben aus dem Institut für
Tierernährung der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig
hauptsächlich Sojaextraktionsschrot, großkörnige Leguminosen und in
geringerem Maße (weil zu teuer) Nebenprodukte der Nahrungsmittelherstellung
als Ergänzungsprotein in den Futtermischungen. Nachteil der pflanzlichen
Eiweißträger ist ihr vergleichsweise geringer Eiweißgehalt, verbunden mit
dem Mangel insbesondere an schwefelhaltigen Aminosäuren, die in Form von
DL-Methionin dem Futter zugesetzt werden sollten. Um 1 kg Tiermehl zu
ersetzen, werden etwa 1,25 kg Sojaschrot oder 2,1 kg Ackerbohnen benötigt.
Der Einsatz der stärkehaltigen Leguminosen erlaubt eine Reduzierung des
Getreideanteils. Der Ersatz der etwa 400.000 t tierischen Futterfette ist in
der Schweinemast nicht ganz einfach. 1,2 kg Mischfett aus Schweineschmalz
und Rindertalg könnten durch 1 kg Rapsöl ersetzt werden. Allerdings wird die
Speckqualität durch das aufgenommene Futterfett beeinflusst und die meist
langkettigen und zum Teil ungesättigten Fettsäuren der pflanzlichen Fette
(mit Ausnahme von Kokosfett und Palmkernfett) machen den Speck unerwünscht
weich und ungeeignet für die Dauerwurstverarbeitung. Insbesondere beim
Einsatz von Körnermais oder Corn-Cob-Mix (CCM) in der Mast kann das
Pflanzenöl problematisch werden; Rationen auf Weizen- oder Gerstenbasis
vertragen das Öl besser, der Fettgehalt des Futters sollte aber unter 3%
liegen.

aid, Dr. Sigrid Baars
aid-PresseInfo Nr. 43/02
24.Oktober 2002



 



 

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