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AHO Aktuell - 20.10.2002

Expertenrat: Milchkonsum schützt die Gesundheit


Berlin (aho) - Das Risiko, ein sogenanntes „Metabolisches Syndrom“ zu
entwickeln, kann bei übergewichtigen Patienten durch hohen Konsum von
Milchprodukten deutlich reduziert werden. Diese Empfehlung geben zwei
Humanmediziner in der Juli-Ausgabe der „Deutschen Medizinischen
Wochenschrift“. Das „Metabolische Syndrom“, auch bekannt als
„Insulinresistenz-Syndrom“, ist zur Volkskrankheit geworden und besteht aus
Übergewicht, Hyperinsulinämie (hohe Insulinspiegel), Insulinresistenz
(verminderte Wirkung des körpereigenen Insulins), Hypertonus (Bluthochdruck)
und einer Fettstoffwechselstörung. Die Autoren zitieren die sogenannte
CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development in Young Adults), die der
Frage nachging, ob vielleicht ein Zusammenhang zwischen dem Anteil an
Molkereiprodukten in der Nahrung und dem Auftreten des Metabolischen
Syndroms besteht (J Amer med Ass 2002; 287: 2081–2089). Im Rahmen der Studie
waren im Jahre 1985 neben Angaben zu Herz-Kreislauf-Risikofaktoren, auch die
Ernährungsgewohnheiten und die Körpermaße von 3157 jüngeren Amerikanern
(18–30 Jahre alt) erfasst worden. Zu Studienbeginn waren alle
Studienteilnehmer klinisch gesund. In den folgenden zehn Jahren Mark wurden
sie auf das Neuauftreten des Metabolischen Syndroms untersucht.

Es zeigte sich, dass der Zusammenhang "Metabolisches Syndrom – Milch-Konsum"
sehr stark vom Körpergewicht abhängig war. Lag der Body-Mass-Index (BMI) zu
Studienbeginn über 25, so entwickelten rund 40% der Teilnehmer ein
Metabolisches Syndrom. In der Gruppe der Normgewichtigen (BMI < 25) waren
dagegen nur 10% betroffen. Ein ausgeprägter Milchkonsum (mehr als 35
Molkereiprodukte pro Woche) reduzierte bei übergewichtigen
Studienteilnehmern das Syndrom-Risiko um 72%. Bemerkenswert war, dass auch
das Risiko, einen arteriellen Hypertonus (Bluthochdruck) zu entwickeln, in
Abhängigkeit vom Milchkonsum stand. Übergewichtige Studienteilnehmer, die
viel Molkereiprodukte konsumierten, entwickelten nur zu 9% einen Hypertonus.
Dies war hingegen bei 23% derjenigen mit wenig Vorliebe für Milch der Fall.

Horst Gross u. Kristian Kunde, Berlin
Insulinresistenz-Syndrom: Milchprodukte können schützen
Jahrgang 127, Nr. 27, vom 5. Juli 2002
DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift




 



 

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