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AHO Aktuell - 19.10.2002

Wunsch und Realität: Futtermittel in Lebensmittelqualität?


Osnabrück (DVT) - Mit dem klaren Bekenntnis, dass die Futtermittelwirtschaft
Teil der Lebensmittelwirtschaft ist, eröffnete Ulrich Niemann, Präsident des
Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT), am 19.10.2002 in Osnabrück die
Jahrestagung des Verbandes. Vor dem Hintergrund der jüngsten Futter- und
Lebensmittelkrisen hatte der Verband Fachleute aus Politik, Wissenschaft,
Wirtschaft und Medien zu einem Gedankenaustausch zum Thema „Futtermittel in
Lebensmittelqualität – zwischen Theorie und Praxis“ eingeladen. Der
DVT-Präsident betonte, dass Futtermittel generell hohen Qualitäts- und
Sicherheitsansprüchen genügen müssten. Dies gelte für alle Futtermittel und
Rohstoffe, unabhängig davon, woher sie kämen und ob sie direkt verfüttert
oder weiter verarbeitet würden. Die Krisen der vergangenen Monate hätten
gezeigt, dass insbesondere im vorgelagerten Bereich der
Mischfutterherstellung dringender Handlungsbedarf bestehe.
Entsorgungsvorgänge müssten besser geregelt und einzelne Hersteller
bestimmter Rohstoffen stärker überwacht werden. Gleichzeitig warnte Niemann
jedoch vor unrealistischen Forderungen. „Wir müssen, was die Qualität und
Sicherheit von Futtermitteln angeht, Wunsch und Realität zu sinnvollen
Lösungen zusammenführen“. Grundsätzlich begrüßte er die Bestrebungen der
Gesetzgeber, die bestehenden Regelungen im Lebensmittel- und
Futtermittelbereich aufeinander abzustimmen. „Allerdings müssen gleiche
Maßstäbe für alle gelten, die Regelungen müssen realistisch,
wissenschaftlich begründet und mit einem vernünftigen Aufwand kontrollierbar
sein“, sagte Niemann weiter. Auch dürfe es keine nationalen Alleingänge
geben. Niemann appellierte an alle Beteiligten, sich künftig gemeinsam um
eine fundierte Risikobewertung zu bemühen, wenn es um Fragen der Qualität
und Sicherheit von Futter- und Lebensmitteln gehe. Die Mitgliedsfirmen des
DVT seien bereit, hier konstruktiv mitzuwirken.


 



 

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