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AHO Aktuell - 16.10.2002

Welternährungstag: 840 Millionen Menschen hungern


Berlin (ots) - Die Zahl der weltweit Hungernden und Unterernährten
ist von 815 auf 840 Millionen Menschen angestiegen. Von ihnen leben
799 Millionen in Entwicklungsländern. Neun Millionen Menschen
verhungern jährlich, davon sechs Millionen Kinder. Dies geht aus dem
"Weltbericht zu Hunger und Unterernährung 2002" der
Welternährungsorganisation FAO hervor, den die UN-Organisation heute
in Berlin gemeinsam mit der Deutschen Welthungerhilfe vorstellte.
Anlass für die Vorstellung ist der heutige Welternährungstag.

Die Vorsitzende der Welthungerhilfe, Ingeborg Schäuble, nannte die
Zahlen "schockierend". Das von etlichen Weltgipfeln beschworene Ziel
zu erreichen, nämlich die Zahl der Unterernährten bis 2015 zu
halbieren, sei nun "sehr, sehr unwahrscheinlich". Schäuble verwies
auf die Feststellung des Berichtes, dass dort, wo mehr Mittel in
ländliche Entwicklung geflossen sind, die Zahl der Hungernden
gesunken ist. Sie warnte aber vor der Annahme, allein eine Erhöhung
der landwirtschaftlichen Entwicklungshilfe garantiere eine
Verbesserung der Lebensqualität von Hungernden in
Entwicklungsländern.

Die Überwindung des Hungers setze neben technischen und
finanziellen Hilfen auch Strukturreformen voraus, so Schäuble. Die
Industrieländer müssten den Entwicklungsländern endlich
Handelserleichterungen gewähren und die Subventionierung der
Agrarexporte reduzieren. Vor allem in den Entwicklungsländern selbst
aber seien Reformen dringend notwenig, um Ernährungsmängel zu
überwinden. In diesem Zusammenhang mahnte Schäuble mehr
Mitspracherechte der Bevölkerung und eine gerechtere Verteilung des
Landbesitzes als besonders vordringlich an. Die Deutsche
Welthungerhilfe werde deshalb in Zukunft ihre Zusammenarbeit mit
solchen Partnerorganisationen deutlich ausbauen, die sich "für eine
Demokratisierung in ihren Ländern einsetzen, die Landreformprozesse
einklagen oder begleiten, die den Menschen dabei helfen, ihre Rechte
einzufordern und durchzusetzen."

Wo viele Menschen chronisch unterernährt sind, führt eine Dürre
oder ein anderes Ereignis sehr schnell dazu, dass aus chronischem
Hunger akuter Hunger wird. Dies, so Schäuble, gelte auch für weite
Teile des südlichen Afrika. Dort benötigen nach neuesten Erhebungen
14.4 Millionen Menschen Nahrungsmittelhilfe. Die Deutsche
Welthungerhilfe versorgt bereits tausende Menschen in Angola,
Simbabwe und Mosambik mit Nahrungsmitteln und Saatgut, bittet die
Bevölkerung in Deutschland aber um weitere Unterstützung.

Spendenkonto: 1115, Sparkasse Bonn (BLZ 380 500 00), Stichwort:
Südliches Afrika
Onlinespenden: www.welthungerhilfe.de



 



 

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