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AHO Aktuell - 15.10.2002

Der DBV zum Welternährungstag


Bonn (aho) - Anlässlich des Welternährungstages 2002 am 16. Oktober
appelliert der Deutsche Bauernverband (DBV) an Politik und Gesellschaft, die
Bauern weltweit bei ihren Anstrengungen zur Bekämpfung von Hunger und Armut
zu unterstützen. Die von der FAO geplante Entwicklung von Leitlinien zur
Realisierung des Rechts auf Nahrung unterstützt der DBV. Mit einem Bündel
von Maßnahmen kann das Ziel der FAO erreicht werden, die Zahl der derzeit
ca. 800 Millionen hungernden Menschen in der Welt bis zum Jahr 2015 zu
halbieren. Denn Hunger basiert in der Regel auf dem Zusammenspiel von Armut,
ungerechter Besitzverteilung, Landvertreibung, Naturkatastrophen,
Umweltzerstörung und kriegerischen Auseinandersetzungen. Eine ausreichende
Nahrungsmittelproduktion und eine effektive Armutsbekämpfung kann angesichts
einer weiterhin stark steigenden Weltbevölkerung nur erreicht werden, wenn
den Bauern in den Entwicklungs- wie auch den Industrieländern positive
Rahmenbedingungen für die Produktion von Nahrungsmitteln eingeräumt werden.

Als Schlüsselfaktoren für eine produktive Landwirtschaft gelten weltweit vor
allem das Recht der Bauern auf Eigentum, funktionierende Märkte für Boden
und Kapital, ein Schutz- und Regelungsrahmen für die nationalen und
internationalen Agrarmärkte, die Förderung von Bildung und Infrastruktur im
ländlichen Raum und die Verbesserung der sozialen Sicherungssysteme. Daneben
bilden der Aufbau von unabhängigen Bauernverbänden und genossenschaftlichen
Selbsthilfeeinrichtungen in einer demokratischen Gesellschaft wichtige
Voraussetzungen für eine produktive und sozial gerechte Landwirtschaft.

Vor dem Hintergrund anhaltender Konzentrationsprozesse im internationalen
Agrarhandel und den Erfahrungen mit der zunehmenden Dominanz von
Großkonzernen teilt der DBV die Sorge, dass sich die fortschreitende
Globalisierung im internationalen Agrarhandel hauptsächlich in weiterem
Preisdruck für landwirtschaftliche Produkte niederschlagen wird. Sollte in
der laufenden WTO-Runde keine Absicherung auch nicht-handelsbezogner
Standards wie Tier- und Umweltschutz erreicht werden, wird die
Liberalisierung weltweit auf dem Rücken der Bauern ausgetragen werden. Der
Preisdruck würde sich vor allem in den Entwicklungsländern in einem Raubbau
an den Ressourcen Boden und Wasser niederschlagen.

Die Regierungen der entwickelten Welt sind mehr denn je aufgefordert, der
staatlichen Entwicklungshilfe auch die Mittel zur Verfügung zu stellen, die
sie in ihren Verlautbarungen immer wieder für notwendig erachtet haben. Mit
der Initiative ''Alles außer Waffen“ hat die europäische Landwirtschaft den
48 ärmsten Länder der Welt zoll- und quotenfreien Marktzugang für fast ihre
Agrarprodukte eingeräumt. Die EU importiert bereits heute mehr Agrarprodukte
aus der Dritten Welt als die USA, Australien, Kanada und Japan gemeinsam.



 



 

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