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AHO Aktuell - 11.10.2002

Experten: Kein verbesserter Verbraucherschutz durch Bio-Produkte


Plouzané / Paris (aho) – Bio-Lebensmittel bieten den Verbrauchern im
Vergleich zu konventionell produzierten Produkten keine besondere
Sicherheit. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler von vier französischen
Instituten. Sie hatten Fleisch, Eier, Milch, Gemüse, Äpfel und Getreide aus
biologischer und konventioneller Produktion auf Schwermetalle (Blei,
Cadmium, Arsen, Quecksilber), Nitrate, Nitrite und Mykotoxine
(Schimmelpilzgifte) untersucht und die Ergebnisse mit gesetzlichen und
empfohlenen Schadstoffhöchstwerten verglichen.

Die tierischen Lebensmittel waren „unauffällig“. Bei biologisch produzierten
Karotten und Buchweizen waren die Grenzwerte für Blei überschritten. Erhöhte
Cadmiumwerte wurden bei konventionellem Weizen und bei biologischem und
konventionellem Buchweizen gemessen. Bio-Spinat fiel durch erhöhte
Nitratgehalte auf. Bei Bio-Apfeln wurden deutlich erhöhte Werte des
Mykotoxins Patulin gefunden. Dem Patulin werden neben antibiotischen
Eigenschaften vor allem auch mutagene, d.h. erbgutschädigende zugeschrieben.

Sowohl bei konventionell produziertem Weizen als auch beim Bio-Weizen wurde
eine Belastung mit dem Schimmelpilzgift Deoxynivalenol festgestellt, wobei
in der Bio-Ware die höchsten Werte gemessen wurden. Deoxynivalenol wirkt
zellschädigend und beeinträchtig das Immunsystem.

Die Experten sehen eine mögliche Gefahr nur in der Schimmelpilzgiftbelastung
der Bio-Äpfel und des Weizens, da diese Produkte im Vergleich zu den anderen
Produkten in großen Mengen vom Konsumenten verzehrt werden.


L. Malmauret, D. Parent-Massin, J.-L. Hardy, and P. Verger:
Contaminants in organic and conventional foodstuffs in France
Food Additives & Contaminants
Number 6/June 01, 2002; pp. 524 - 532

Beteiligte Institute:

1. Institut National de la Recherche Agronomique, DSNHSA,
147 rue de l'Université, F-75 007 Paris, France
2. Ecole Supérieure de Microbiologie et Sécurité Alimentaire
de Brest, Technopôle Brest-Iroise, F-29 280 Plouzané, France
3. Coopagri Bretagne, ZI de Lanrinou, BP 100,
F-29 206 Landerneau cedex, France
4. Institut National de la Recherche Agronomique, DSNHSA,
147 rue de l'Université, F-75 007 Paris, France


 



 

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