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AHO Aktuell - 09.10.2002

Die Geflügelhaltung ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor


L P D - Ob bei Eiern, Putenschnitzeln oder Hähnchenkeulen - die deutsche
Geflügelwirtschaft hat in der EU ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Mit
890.000 Tonnen (t) Eiern erwirtschafteten sich die deutschen Erzeuger 2001
einen Anteil von 16,8 Prozent an der gesamten EU-Produktion von 5,28
Millionen t, berichtet der Landvolk-Pressedienst nach einer Analyse des
Niedersächsischen Kompetenzzentrums Ernährungswirtschaft (NieKE). Damit ist
Deutschland der zweitgrößte Erzeuger von Schaleneiern in der EU. Den zweiten
Rang erreichen auch die deutschen Putenhalter. Sie produzierten in 2001 rund
340.000 t Fleisch und erreichten damit einen Anteil von 18,3 Prozent an der
EU-Produktion von 1,86 Millionen t. Im europäischen Mittelfeld bewegen sich
immerhin die Hühnermäster. Sie produzierten im vergangenen Jahr 480.000 t
Hühnerfleisch und erreichten in diesem Segment einen Produktionsanteil von
7,2 Prozent an der EU-Produktion. Insgesamt wurden in der EU rund 6,63
Millionen t Hühnerfleisch erzeugt.

Obwohl die deutschen Erzeuger sowohl bei Eiern als auch bei Geflügelfleisch
ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sind, reicht das derzeitige
Produktionsvolumen nicht aus, um die inländische Nachfrage zu decken. So
erzielen die deutschen Produzenten bei Eiern nur noch einen
Selbstversorgungsgrad von 74,3 Prozent, bei Hühnerfleisch sind es 66,8
Prozent und bei Puten 60,6 Prozent. Dabei haben sich die deutschen Erzeuger
kontinuierlich auf eine veränderte Marktnachfrage einstellen müssen. Bei
Geflügelfleisch ist jedoch beispielsweise die Nachfrage der Verbraucher seit
Mitte der neunziger Jahre wesentlich schneller gestiegen als die Erzeuger
ihre Produktionskapazitäten ausweiten konnten. In der Folge stiegen die
deutschen Importe von 4.162 t in 1996 auf 130.578 t in 2001.

Die veränderten Verzehrsgewohnheiten der Bundesbürger machen sich auch in
der Eierproduktion bemerkbar. Diese nahm zwischen 1990 und 2001 um 95.000 t
ab, während der Pro-Kopf-Verbrauch im gleichen Zeitraum um 12,6 Prozent auf
derzeit 222 Eier sank. Rein rechnerisch ergibt sich daraus ein
Produktionsdefizit von rund 4,7 Milliarden Eiern, das durch Importe gedeckt
werden muss. Marktexperten gehen davon aus, dass sich der
Selbstversorgungsgrad und die Wettbewerbsposition der deutschen Erzeuger mit
dem Ende der Käfighaltung Ende 2006 sogar noch deutlich verschlechtern wird.
Denn anders als Deutschland sind andere EU-Länder nicht über die von der
EU-Richtlinie zum Schutz der Legehennen geforderten Standards
hinausgegangen.



 



 

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