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AHO Aktuell - 05.10.2002

Reger Außenhandel mit Schlachtvieh


(ZMP) – Nach dem Ausnahmejahr 2001, in dem BSE und MKS auch im Außenhandel
deutliche Spuren hinterließen, haben sich die Käufe und Verkäufe über die
deutschen Grenzen hinweg wieder normalisiert, teils legten sie sogar zu.
Dies lässt sich aus den jetzt vorliegenden amtlichen Zahlen für das erste
Halbjahr 2002 ablesen.
Danach stiegen die Einfuhren von lebenden Schweinen und Ferkeln um 49
Prozent auf gut 1,63 Millionen Stück. Vor allem die Niederlande lieferten
nach dem MKS-bedingten Einbruch im vergangenen Jahr deutlich mehr Tiere an
den hiesigen Markt; in den ersten sechs Monaten waren es 1,02 Millionen
Stück, ein Plus von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Um 55
Prozent auf knapp 600.000 Tiere steigerte Dänemark seine Lieferungen. Das
Gros der Importe entfiel mit 1,17 Millionen Tieren auf Ferkel und Läufer
unter 50 Kilogramm. An Mast- und Schlachttieren ab 50 Kilogramm Gewicht
kamen knapp 466.000 Stück nach Deutschland.
Bei den Einfuhren von Kälbern – dazu zählen Jungtiere bis zu einem Gewicht
von 300 Kilogramm – gab es im Berichtszeitraum einen Zuwachs um 54 Prozent
auf fast 85.000 Stück. Diese Tiere sind für die Kälber- oder Langzeitmast
vorgesehen. Das Gros davon stammte mit 46.000 Tieren aus dem künftigen
EU-Beitrittsland Polen. Die Tschechische Republik lieferte 14.000 Kälber.
Aus EU-Partnerländern kamen knapp 15.000 Tiere. An lebenden Rindern über 300
Kilogramm importierte Deutschland rund 7.000, gut 50 Prozent mehr als im
Vorjahr.
Entgegen der Entwicklung bei Schweinen und Rindern kamen an Schafen deutlich
weniger Tiere ins Land. Die Einfuhren sanken um 23 Prozent auf 62.800 Stück.
Davon lieferte allein Polen 42.400 Stück.

Deutsche Exporteure ebenfalls erfolgreich

Nach dem schwierigen vergangenen Jahr konnten auch die deutschen Exporteure
wieder Boden gut machen. So stiegen die Ausfuhren an Schweinen und Ferkeln
im ersten Halbjahr 2002 um 59 Prozent auf 566.000; davon ging der
überwiegende Teil mit 532.000 Tieren in EU-Staaten. Mit 281.000 Schweinen
entfiel etwa die Hälfte auf Mast- und Schlachttiere ab 50 Kilogramm, womit
sich deren Zahl gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelte. Wichtigste
Abnehmer waren hier Österreich und die Niederlande. Die Exporte an Ferkeln
und Läufern unter 50 Kilogramm erhöhten sich um 30 Prozent auf annähernd
285.000 Tiere. Davon gingen allein 100.000 nach Spanien; Österreich nahm
fast 40.000 deutsche Ferkel ab.

Kräftig gewachsen sind auch die Kälberexporte, und zwar um 53 Prozent auf
rund 222.000 Stück. Gut die Hälfte aller Kälber waren für die Niederlande
bestimmt. Der überwiedende Teil waren Einstelltiere zur Mast; auf
Schlachttiere entfielen nur 14.200. An ausgewachsenen Rindern verkauften die
deutschen Exporteure mit knapp 90.000 Stück zwei Drittel mehr ins Ausland
als im ersten Halbjahr 2001. Während nur etwa 30.000 Tiere für EU-Länder
bestimmt waren, konnten die Lieferungen in Drittländer mit 60.000 Rindern
fast vervierfacht werden. Bedeutendster Kunde war dabei mit 57.000 Tieren
der Libanon. Die deutschen Ausfuhren an Schafen sanken dagegen um ein
Fünftel auf 34.400 Stück. Knapp die Hälfte davon ging nach Italien.





 



 

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