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AHO Aktuell - 30.09.2002

Südfleisch: Gute Ergebnisse beim Salmonellen-Monitoring


München / Waldkraiburg (aho) – Nur 30 von 9.776 Proben von
Schweine-Schlachtkörpern, die von April 2000 bis November 2001 am
Südfleisch-Fleischzentrum in Waldkraiburg einem sogenannten
Fleischsaft-ELISA-Test unterzogen wurden, waren Salmonellen-positiv. Das
teilte die Südfleisch-Holding am Freitag in München der Presse mit.
Insgesamt beteiligten sich 153 Zulieferbetriebe am
Salmonellen-Monitoringprogramm. 83 der beprobten Betriebe wären am Ende des
Programms nach der Leitlinie kategorisierungsfähig gewesen. 76 von ihnen
wiesen keine einzige positive Probe auf und wären in die Kategorie 0
einzuordnen gewesen, sieben wären der Kategorie I zugeordnet worden.

Probenentnahme besser verlagern

Bei der Beprobung stellte sich in der praktischen Durchführung heraus, dass
die in der Richtlinie vorgesehene Entnahme von Zwerchfellpfeilerproben bei
der Fleischbeschau erheblichen organisatorischen Aufwand erfordert und zudem
für einen zusätzlichen Probennehmer an dieser Stelle des Schlachtbandes
meist kein Platz vorhanden ist. Besser ließ sich die Fleischprobe am Ende
der Schlachtkette aus einem Halsmuskel entnehmen. Zum einen ist an dieser
Stelle am Schlachtband im Fleischzentrum Waldkraiburg der notwendige Raum
für diese Aufgabe vorhanden. Zum anderen ist der organisatorische Aufwand
geringer, da hier üblicherweise bei der Klassifizierung und Sortierung
ohnehin der Bezug zwischen Schlachtkörper und der Adresse des Mastbetriebes
hergestellt wird, was für die Probenzuordnung genutzt werden könnte. Bei der
Entnahme von Zwerchfellpfeilerproben bei der Fleischbeschau ist die
Zuordnung des Geschlinges zum Herkunftsbetrieb mit größerem
Organisationsaufwand verbunden.

Steuerung über Datenbank

Um die kontinuierliche Beprobung der Betriebe im vorgesehenen Umfang
sicherzustellen, zeigte sich die Steuerung der Probennahme über eine
zentralregionale Datenbank als erforderlich. Probenziel, Losgröße, erfolgte
Beprobungen, Lieferverhalten und Kategorisierungszeitpunkt sind dafür die
Regelgrößen, die vom SGD gesteuert wurden. Die Datenbank stellte der
Schlachtstätte dann die Informationen darüber zur Verfügung, von welchem
Betrieb bei der nächsten Anlieferung wie viele Proben zu entnehmen waren.
Zur Übermittlung dieser Daten wurde eine eigene Web-Lösung erarbeitet.
Planunterschreitungen dadurch, dass aufgrund von Unregelmäßigkeiten im
Anlieferungsverhalten zum Quartalsende die im gleitenden Zwölf-Monats-Mittel
geforderte Probenzahl nicht erfüllt worden wäre, wurden in einer gesonderten
Überprüfung ermittelt.

Weniger Proben erforderlich?

Als Alternative zum in der Leitlinie vorgesehenen Beprobungsverfahren
stellen die Projektbeteiligten an dieser Stelle zur Diskussion, bei
kontinuierlich liefernden Betrieben einfach zu jedem Quartalsende 15 Proben
und von Rein-Raus-Betrieben bei jeder Anlieferung 30 Proben zu entnehmen.
Zwar ergebe sich daraus eine geringfügige Überbeprobung, und auch die
Forderung nach "kontinuierlicher Beprobung bei allen Andienungen" sei nicht
erfüllt. Jedoch werde die Kategorisierung zum Stichtag für praktisch alle
Anlieferer möglich und die für alle Beteiligten schädliche Einstufung "nicht
kategorisierbar" wegen fehlender Proben könnte so vermieden werden.

Überhaupt kommen die Projektbeteiligten aufgrund ihrer Erfahrungen zu dem
Schluss, das die von der Bundesleitlinie vorgegebene Stichprobenzahl von 60
Proben pro Betrieb nicht unbedingt notwendig war. Eine Senkung der
Stichprobengröße auf 30 hätte nach ihren ersten Eindrücken und neueren
statistischen Analysen keine anderen Ergebnisse der Kategorisierung ergeben,
als dies mit der größeren Stichprobe nach der Bundesleitlinie der Fall war.

Ferkelproduktion und Zuchtstufe einbeziehen

Problematisch gestaltet sich nach den gemachten Erfahrungen auch bei
gründlicher Recherche oft das Auffinden der Eintragsquelle von Salmonellen.
Hier schlagen die Projektbeteiligten für eine effektive und nachhaltige
Bekämpfung des Eintrags von Salmonellen in Mastbetriebe und damit in die
Schlachtkette vor, unbedingt die Ferkelproduktion und die Zuchtstufe in die
Überwachung mit ein zu binden.







 



 

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