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AHO Aktuell - 26.09.2002

Eier aus Alternativhaltung blieben häufig in den Regalen liegen


L P D - Die bundesdeutschen Verbraucher schauen beim Eierkauf offensichtlich
auf den Cent. Dieses Fazit lässt sich aus einer repräsentativen
Haushaltsbefragung der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle, kurz ZMP, in
Bonn schließen. Danach wurden in den ersten sechs Monaten des laufenden
Jahres 328 Millionen Stück Eier weniger gekauft als im Vorjahr. Dieser
Rückgang um 6,8 Prozent ging nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes fast
ausschließlich zu Lasten der Eier, die auf der Verpackung eine
Zusatzbezeichnung wie "Eier aus Bodenhaltung", "Freilandei" oder "Ökoei"
enthielten.

In diesem Marktsegment der Eier mit Zusatzbezeichnung ging der Absatz sogar
um 9,3 Prozent zurück. Die traditionellen Eier aus Käfighaltung dagegen
konnten sich mehr oder weniger behaupten. Auch bei den nicht verpackten
losen Eiern gab es einen überproportionalen Einbruch, der zu Lasten
kleinerer Hennenhalter im Erzeuger-Verbraucher-Direktabsatz ging. Die so
genannte Alternativ-Ware hatte ihren Absatzhöhepunkt nach Einschätzung der
Bonner Marktbeobachter bereits im ersten Halbjahr 2001 erreicht. Schon im
zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres gab es keinen Zuwachs mehr, im
freien Spiel der Marktkräfte war offensichtlich eine Sättigungsgrenze
erreicht worden. Die von Verbraucherschutzministerin Künast propagierte
Hinwendung zum Ei aus alternativer Haltung stieß damit auf taube Ohren, im
Gegenteil: Seit Beginn des laufenden Jahres bleiben diese Eier zunehmend
liegen. Der Trend zum preisbewussten Einkauf, der durch konjunkturelle
Tendenzen zusätzlich beeinflusst wurde, hat das Einkaufsverhalten der
Bürgerinnen und Bürger stärker beeinflusst als die ideologische Gesinnung.

Besonders stark betroffen sind die Eier aus Bodenhaltung. Jedes achte Ei
blieb hier im Regal liegen. Die Eier aus Freilandhaltung, die den größten
Block der Eier mit Zusatzbezeichnung stellen, verloren um 7,7 Prozent des
Absatzes und bei den Eiern aus ökologischer Erzeugung brachte der Monat Juni
mit den Nitrofen-Schlagzeilen einen Umsatzeinbruch von 50 Prozent. Die
eindeutige Entscheidung über den Preis belegt der Blick auf die
Einkaufsstätten. Während die Eier mit Zusatzbezeichnung überall weniger
gefragt waren, verkaufte Aldi in diesem Bereich in den ersten Monaten des
Jahres 4,1 Prozent mehr Eier als vor Jahresfrist. Auch bei der Standardware
konnte Aldi noch einen Zuwachs von 1,2 Prozent realisieren. Dagegen legten
die übrigen Discounter bei Standardeiern um 6,6 Prozent zu, und verkauften
sechs Prozent weniger Eier aus Alternativhaltungen. Noch stärker rutschte
dieses Eiersegment im traditionellen Lebensmitteleinzelhandel ab. Hier blieb
fast jedes fünfte Ei aus alternativer Haltung liegen, während die von der
Politik verpönten Käfigeier ihren Marktanteil in etwa hielten.





 



 

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