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AHO Aktuell - 25.09.2002

Ökomilch: Keine verbraucherrelevanten Vorteile


Kiel (aho) – Zwischen ökologisch und konventionell
produzierter Milch bestehen nach einer Untersuchung
der Bundesanstalt für Milchforschung (BAfM) in Kiel
keine verbraucherrelevanten Unterschiede. Die Milch-
qualität wurden in einer Studie der BAfM unter dem
Gesichtspunkt der Lebensmittelsicherheit Infektionser-
reger, Umweltkontaminanten, Arzneimittelrückstände,
Pflanzenschutzmittel und Mykotoxine (Pilzgifte)
betrachtet. Lediglich bei letzteren fanden sich gewisse
Unterschiede: Öko-Milch enthielt kein Aflatoxin, bei
konventionell produzierter Milch fanden sich in einigen
wenigen Proben Spuren dieses Pilzgiftes, die unterhalb
des festgesetzten Grenzwertes lagen und vermutlich
von Aflatoxin-belasteten Kraftfuttermitteln herrührten.

In den Fällen, wo sensorische Unterschiede zwischen
den Rohmilchen beider Produktionsformen auftraten,
waren diese nicht auf die Futtermittel zurückzuführen,
sondern auf Differenzen im Fettgehalt. Bei pasteurisierten
und auf gleichen Fettgehalt eingestellten Milchen gab es
keine Unterschiede. Auch die Verarbeitungseignung zu
Butter und Käse war gleich.


Die Regeln für die ökologische Milcherzeugung sind in
der EU-Öko-Verordnung 2092/91 festgelegt. Danach
verzichten ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe
unter anderem auf mineralischen Dünger, den prophy-
laktischen Einsatz von chemisch-synthetischen Tierarznei-
mitteln und Antibiotika, halten in der Futterration ein
bestimmtes Verhältnis von Grundfutter zu Kraftfutter ein,
und im Sinne der Kreislaufwirtschaft spielen Zukaufs-
futtermittel eine geringere Rolle als in konventionellen
Betrieben. Spezielle, auf die Bedingungen der ökologischen
Milcherzeugung abgestimmte Rinderzuchtprogramme gibt
es derzeit nicht. Um Öko-Milch mit Gewinn erzeugen zu
können, müssen die Milcherzeuger insbesondere wegen
des größeren Flächenbedarfs höhere Milchpreise
erzielen.


Sowohl in der ökologischen als auch in der konventionell-
integrierten Produktionsform gibt es unterschiedliche
Intensitäten, die zu entsprechenden Leistungsniveaus
führen. Bei der Tiergesundheit und Fruchtbarkeit fanden
die Forscher keine Unterschiede.






 



 

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