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AHO Aktuell - 21.09.2002

Forschungsprojekt: Keimfreie Gülle durch Biogastechnologie


Bad Aibling, Lkr. Rosenheim (aho) – Ein bundesweit einmaliges
Forschungsprojekt zur umweltgerechten Aufbereitung von Gülle
wurde jetzt in Berbling bei Bad Aibling gestartet. Das Pilot-
vorhaben soll klären, ob in speziellen Biogasanlagen, die mit 55
Grad Celsius arbeiten, hygienisch unbedenklicher Flüssigmist
wirtschaftlich hergestellt und in Ausnahmefällen als Dünger in
der engeren Schutzzone von Wasserschutzgebieten verwendet
werden kann. Dort ist die Ausbringung von unbehandelter Gülle
wegen möglicher bakterieller Belastungen verboten. Viehhaltende
Betriebe in Wasserschutzgebieten haben deshalb oft Schwierig-
keiten, den zwangsläufig anfallenden Flüssigmist unterzubringen.
Das bayerische Landwirtschaftsministerium fördert das auf vier
Jahre ausgelegte Vorhaben mit rund 540.000 Euro. Weitere
345.000 Euro steuert das Umweltministerium bei. Die Stadtwerke
Rosenheim beteiligen sich mit 185.000 Euro.

Auch „normale“ Biogasanlagen mit 35 Grad Celsius haben nach
Aussage des Landwirtschaftsministeriums viele Vorteile. So sei
Biogas als erneuerbarer Energieträger ein wichtiger Beitrag zur
umweltfreundlichen Energieerzeugung. Für Landwirte bietet sich
bei der Einspeisung elektrischer oder thermischer Energie ins
öffentliche Netz eine zusätzliche Einkommensquelle. Hinzu
kommen die Geruchsminderung durch den Gärprozess und die
im Vergleich zu Gülle bessere Düngewirkung und Pflanzen-
verträglichkeit.

Bayern ist laut Landwirtschaftsminister Miller bei der Förderung
von Biogasanlagen bundesweit Vorreiter:
„Wir zahlen Zuschüsse bis zu 15 Prozent der förderfähigen
Investitionskosten, maximal 51.100 Euro.“ Im Freistaat
werden allein 560 der rund 1.700 Biogasanlagen Deutschlands
betrieben. Kritik übte der Minister am Bund. Der habe im
vergangenen Jahr die Förderbedingungen für Biogasanlagen
drastisch verschlechtert. So sei der bis dahin bei Krediten
gewährte Schuldenerlass von bis zu 153 000 Euro zunächst
ganz gestrichen und erst nach Protesten auch aus Bayern
wieder auf gerade einmal 15 000 Euro angehoben worden.

 



 

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