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AHO Aktuell - 18.09.2002

Nahrungsmittel trotzen der Inflationsrate


L P D - Allen „Teuro“-Rufen zum Trotz sind Nahrungsmittel
preisgünstig geblieben. Im Mittel der Europäischen Gemeinschaft
lagen die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie
Getränke im Juli dieses Jahres nur um 1,5 Prozent über dem
Preisniveau im Vorjahresmonat, während die Preissteigerung
insgesamt bei 1,8 Prozent lag. In der Euro-Zone verteuerten sich
Nahrungsmittel um 1,7 Prozent. Damit war der Preisauftrieb bei
Lebensmitteln wiederum geringer als die allgemeine Inflationsrate,
nachdem noch zu Jahresbeginn gerade für die Ernährung deutlich
mehr ausgegeben werden musste als ein Jahr zuvor. Die Steigerung
ging in erster Linie auf das Konto der stark anziehenden Preise für
Gemüse aufgrund der außergewöhnlichen Witterung in Südeuropa.
Die Preisentwicklung ist in den einzelnen EU-Ländern jedoch mit
großen Unterschieden verlaufen.

Besonders günstig haben sich die Nahrungsmittelpreise in
Deutschland entwickelt. Hier zu Lande konnten die Haushalte den
Etat für die Ernährung sogar um 0,8 Prozent kürzen. Hier lag die
allgemeine Inflationsrate mit einem Prozent deutlich unter dem
EU-Durchschnitt. Auch die Briten konnten Lebensmittel um 0,2
Prozent billiger erstehen. Exakt auf Vorjahresniveau waren die
Lebensmittelpreise im Juli in Österreich. Weitgehende Preis-
stabilität haben die Statistiker zudem in Frankreich (plus 1,1
Prozent), Belgien (plus 1,5 Prozent) und Dänemark (plus 1,7
Prozent) ermittelt. Auch hier lag die Preissteigerungsrate für
Lebensmittel deutlich unter dem jeweiligen Gesamtindex. Tiefer
als im EU-Durchschnitt der Gemeinschaft mussten die Verbraucher
in allen anderen EU-Ländern für die Ernährung in die Tasche greifen.
Die höchste Preissteigerungsrate hatten Spanien und Griechenland
mit einer Teuerungsrate von 4,6 Prozent zu verbuchen. Das war
sogar mehr als die allgemeine Inflationsrate dieser Länder, die mit
3,5 bzw. 3,6 Prozent gleich nach Irland mit 4,2 Prozent die EU-
Statistik anführen.

Bereits seit vielen Jahren ist die Preissteigerung für Lebensmittel
hinter der allgemeinen Inflationsrate zurück geblieben. Deshalb
müssen die Verbraucher einen immer kleineren Teil ihres
Einkommens für die Ernährung ausgeben. Nur noch 12 Prozent
des Einkommens waren im Jahr 2000 durchschnittlich dafür
erforderlich. Gleichzeitig ist die Kaufkraft je Arbeitsstunde kräftig
gestiegen. So mussten beispielsweise für ein kg Schweinekoteletts
im Jahr 1970 noch 96 Minuten gearbeitet werden, im Jahr 2000
waren es nur noch 33 Minuten. Bei Butter entsprach ein kg sogar
nur noch dem Gegenwert von 21 Minuten Arbeitszeit nach 86
Minuten im Jahr 1970. Auf der anderen Seite schrumpft der Anteil,
den die Bauern von den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel
erhalten, von Jahr zu Jahr. Im Durchschnitt landeten im Jahr 2000
von jeder Verbrauchermark für Lebensmittel nur noch 26 Pfennig
auf den Höfen, Anfang der 80-er Jahre waren es immerhin noch
44 Pfennig. Darin spiegelt sich unter anderem die zunehmende
Nachfrage nach weiter verarbeiteten Lebensmittel wider.





 



 

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