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AHO Aktuell - 18.09.2002

Niemeyer: Fusion Nord-Westfleisch stärkt Wettbewerbsposition


L P D - Die angestrebte Fusion der beiden Fleischkonzerne Nord-
und Westfleisch stärkt nach Auffassung von Landvolk-Präsident
Wilhelm Niemeyer die Verhandlungsposition der Fleischerzeuger
gegenüber dem mächtigen Lebensmitteleinzelhandel. Außerdem
bedeute der Zusammenschluss im Vergleich zu den Fleischunter-
nehmen in den Niederlanden und in Dänemark einen wichtigen
Aufholschritt, um die Strukturdefizite der Fleischvermarktung in
Nordwestdeutschland zu verringern, sagte Niemeyer auf einer
Veranstaltung der Raiffeisen-Warengenossenschaft Riesenbeck
(Kreis Steinfurt). Ohnehin werde sich durch die zunehmende
Globalisierung und Liberalisierung der Konkurrenzdruck in der
Agrarwirtschaft weiter verschärfen. Heute würden nicht nur
landwirtschaftliche Betriebe und einzelne Unternehmen, sondern
ganze Regionen und Produktionsketten im Wettbewerb stehen.
Darauf müsse auch die Landwirtschaft reagieren und von der einen
oder anderen liebgewonnenen Gewohnheit Abschied nehmen.
„Wir müssen uns in der Produktionskette einfügen, wenn wir
unseren wirtschaftlichen Erfolg langfristig absichern wollen“, sagte
der Präsident. Dabei sei unternehmerisches Denken unerlässlich.

Die landwirtschaftliche Veredelung mit ihrer intensiven Tierhaltung
ist in vielen Regionen die wichtigste wirtschaftliche Keimzelle,
bekräftigte Niemeyer. Als Beispiel nannte er die Räume Vechta,
Cloppenburg, Osnabrück und das Emsland, die als Boom-
Regionen für die Menschen attraktiv seien und zugleich Arbeit und
Zukunft sicherten. Diese Wirtschaftskraft müsse gesichert und
sinnvoll weiter entwickelt werden und dürfe auf keinen Fall durch
nationale politische Alleingänge zerstört oder vorsätzlich gefährdet
werden. Allerdings sei der Preis, den die intensiven Veredelungs-
regionen zahlen müssten, die hohe Umweltbelastung. „Wir müssen
selbst intensiv nach Lösungen für dieses Problem suchen, damit wir
uns am Markt halten können“, sagte Niemeyer. Durch die hohe
Kompetenzdichte und das Fachwissen werde an wirtschaftlich
tragfähigen Konzepten gearbeitet. Die Wirtschaft setze dabei auf
technisch-wissenschaftlichen Fortschritt, nicht aber „auf verträumtes
oder ideologisches Wunschdenken“. Die derzeitige Politik arbeite
dabei gern mit Auflagen, Verboten, Grenzwerten und Meldepflichten,
die der Verwaltung anschließend „einiges an Akrobatik“ abverlange.
Als klassisches Beispiel nannte Niemeyer das unausgegorene
Artikelgesetz. Mit der Abrundung von 2,49 auf zwei Großvieh-
einheiten (GVE) pro Hektar würden allerdings nur Scheinlösungen
propagiert, die dem Landwirt keine Rechtssicherheit böten. Der
Landvolkverband fordere daher eine grundlegende Änderung
dieser Regelung.





 



 

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