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AHO Aktuell - 17.09.2002

Colirisk: Gefährlichen Bakterien auf der Spur


(idw) - Mit rund 580.000 Euro fördert die Europäische Union (EU) ein
Forschungsprojekt am Institut für Molekulare Infektionsbiologie der Uni
Würzburg: Die Wissenschaftler um Projektleiter Prof. Dr. Jörg Hacker
wollen herausfinden, ob sich der Mensch über die Nahrung mit bestimmten
krankheitserregenden Escherichia-coli-Bakterien infizieren kann.

Eigentlich ist Escherichia coli ein harmloser Keim, der zur normalen
Darmflora des Menschen gehört. Es gibt von ihm aber auch Varianten, die
lebensbedrohliche Krankheiten auslösen können. Im Mittelpunkt des
EU-Projekts stehen Coli-Vertreter, die beim Menschen Blutvergiftungen
und Hirnhautentzündungen hervorrufen. Diese Erreger kommen laut Prof.
Hacker vor allem in Geflügel vor und werden möglicherweise mit der
Nahrung auf den Menschen übertragen.

Ein Verdacht, der nicht von ungefähr kommt: "Wir wissen bereits, dass
diese Escherichia-coli-Bakterien, die einerseits beim Menschen,
andererseits auch bei Geflügel eine Blutvergiftung auslösen, sich sehr
stark ähneln", so Hacker. Ob Hühner, Enten und anderes Federvieh
tatsächlich die Quelle dieser Krankheitserreger sind, soll nun mit
molekularbiologischen Methoden überprüft werden.

Dazu nehmen die Forscher die krank machenden Faktoren der Bakterien
ebenso ins Visier wie diejenigen Faktoren, die den Erregern das
Überleben in ihren Wirtsorganismen ermöglichen. Der Vergleich zwischen
den beiden Gruppen soll dann Aufschluss darüber geben, inwieweit die
einen mit den anderen etwas zu tun haben. Bewahrheitet sich der
Verdacht, dann soll am Ende des Projekts ein DNA-Chip stehen, mit dem
sich die gefährlichen Keime schnell und sicher identifizieren lassen,
zum Beispiel in der Geflügelhaltung.

Neben den Wissenschaftlern aus Würzburg sind an diesem europaweiten
Verbundprojekt namens "Colirisk" französische Veterinärmediziner aus
Toulouse und Tours sowie Forscher aus Israel und Finnland beteiligt.

Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung
Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 17.09.2002



 



 

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