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AHO Aktuell - 13.09.2002

USA: Schweine-Farmer werden häufig mit Influenza-Viren infiziert


Madison, Wisconsin, USA (aho) - Influenza-Viren, die gewöhnlich für
Infektionen bei Schweinen verantwortlich sind, infizieren Menschen
weitaus häufiger als bisher angenommen. Das ist das Fazit einer Studie,
die mit Farmern, Farmarbeitern, Tierärzten und Stadtbewohnern im
amerikanischen Bundesstaat Wisconsin durchgeführt wurde. Während 17 von
74 Personen mit direktem Schweinekontakt Antikörper gegen Schweine-
Influenzaviren (H1) aufwiesen, war es bei den Bewohnern der Stadt
Milwaukee nur einer von 114.

Der Studienleiter Dr. Christopher W. Olsen und seine Kollegen erklären
dieses Phänomen mit einer geringer ausgeprägten Speziesbarriere zwischen
Mensch und Schwein für Influenza-Viren. Laut Olsen sind die Atemwege
des Schweines sowohl für menschliche als auch für aviäre (von Vögeln)
Influenza-Viren empfänglich Der Körper des Schwein sei deshalb geeignet,
neu kombinierte aviäre Influenza-Viren hervorzubringen, die dann wiederum
Menschen infizieren könnten.

Wie gefährlich derartige "Spezies-Übergänge" sein können, zeigte die
Geflügel-Influenza-Epidemie in Hong Kong während der Jahre 1997-1998,
in deren Verlauf sechs Menschen starben. Um den Ausbruch einzudämmen,
wurden damals 1,6 Millionen Stück Geflügel gekeult.

Olsen fordert, daß das Farmer und Farmarbeiter regelmäßig auf spezifische
Antikörper gegen Influenza-Viren untersucht werden sollten, um eine
mögliche Epidemie frühzeitig zu erkennen.


Christopher W. Olsen, Lynnette Brammer, Bernard C. Easterday, Nancy Arden,
Ermias Belay, Inger Baker, and Nancy J. Cox
Serologic Evidence of H1 Swine Influenza Virus Infection in Swine Farm
Residents and Employees
Emerging Infectious Diseases 2002;8:814-819
 



 

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