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AHO Aktuell - 04.09.2002

Schweiz: Anaplasmose in Graubünden +++ Keine seuchenhafte Ausbreitung


Bern (aho) - Im Fall des Anaplasmose-Ausbruchs bei Chur, dem mehrere hundert
Kühe zum Opfer fielen, liegen erste Untersuchungsergebnisse vor. Alle Bestände,
die mit dem betroffenen Betrieb in Kontakt standen, werden untersucht. Die
bisherigen Ergebnisse sind nach Angaben des Bundesamt für Veterinärwesen der
Schweiz beruhigend: Die Krankheit scheint sich nicht seuchenhaft auszubreiten.
Der Erreger ist für den Menschen ungefährlich.

In den letzten Tagen wurden die Kühe von 29 Betrieben untersucht, die Tiere
von dem betroffenen Viehhändler in Chur gekauft hatten - und ebenso die
Betriebe in der Umgebung.

Die Abklärungen des BVET und der Kantonstierärzte ergaben, dass ein grosser
Teil der Tiere, die innerhalb der letzten drei Monate von dem Bündner
Viehhändler verkauft worden waren, direkt geschlachtet wurden. Von 173
Tieren, deren Verbleib untersucht wurde, waren 82 als geschlachtet gemeldet.
Von den übrigen Tieren blieben die meisten im Kanton Graubünden. Es wurden
jedoch auch Tiere in einzelne Bestände in Zug, St. Gallen, Appenzell
Ausserrhoden, Glarus, Luzern und im Tessin verkauft. Bei der klinischen
Untersuchung wurden in keinem Bestand kranke Tiere gefunden.

Laborergebnisse aus dem Tierspital Zürich liegen von 82 Tieren in 17
Betrieben vor. Im Blut von einzelnen Tieren aus 4 Nachbarbetrieben des
betroffenen Bestands in Chur wurden Antikörper gegen Anaplasmen gefunden,
was ein Hinweis darauf ist, dass die Tiere möglicherweise Kontakt mit
dem Erreger hatten. Es war jedoch keines dieser Tiere erkrankt und der
Erreger selbst wurde nicht im Blut gefunden. Diese Betriebe werden noch
einmal untersucht, um die Bedeutung dieser Laborresultate abzuklären.
Für die restlichen Betriebe kann Entwarnung gegeben werden, da alle
Laborresultate negativ waren.

Nach den ersten Abklärungen erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass
sich die Anaplasmose in der Schweiz nach Art einer Seuche ausgebreitet
hat. Es besteht aber die Möglichkeit, dass der Erreger in einigen
Gebieten der Schweiz schon seit längerem vorkommt, jedoch nur in
Ausnahmefällen zu Krankheitsausbrüchen führt.

Im Rahmen der Ursachenabklärung wurden auch Untersuchungen am Institut
für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe (IVI) durchgeführt. Dabei hat
sich gezeigt, dass bei den kranken Tieren bis heute keine Viren
isoliert werden konnten.
 



 

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