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AHO Aktuell - 23.08.2002

Schweiz: Unerklärliche Todesfälle bei Rindern


Graubünden / Chur (aho) - In den letzten zwei Wochen sind bei einem bündner
Viehhändler zunehmend Todesfälle bei Rindern aufgetreten. Insgesamt sind bis
zum 23. August 2002 18 Tiere (Kühe, sowie 2 Stiere und 1 Rind) mit akuten
Krankheitsanzeichen eingegangen oder mussten eingeschläft werden. Der Krank-
heitsausbruch scheint im Zusammenhang mit einem am 3. Juli 2002 getätigten
Ankauf eines aus einer Betriebsauflösung stammenden Viehbestandes zu stehen.

Zusätzlich erkrankte der grösste Teil der im Heimbetrieb aufgestallten Tiere
an einer "Sommergrippe" mit Fieber, hohem Milchleistungsrückgang und
Lungensymptomen.

Bis heute sind ausschliesslich Tiere betroffen, die entweder aus dem
zugekauften Viehbestand aus der Betriebsauflösung stammen oder die im Betrieb
in Chur mit diesen Tieren in direktem oder indirektem Kontakt gekommen sind.
Auf Grund der bisherigen Untersuchungen der praktizierenden Tierärzte, des
Veterinäramtes und der in der Folge vom Tierspital Zürich und vom Bundesamt
für Veterinärwesen und dem Institut für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe
angeforderten Spezialisten, ist ein infektiöses Geschehen im betroffenen
Viehhandelsbetrieb wahrscheinlich.

Die laufenden Abklärungen des Veterinäramtes haben bisher keine vermehrten
Todesfälle bei Rindern im Rest des Kantons ergeben. Ebenfalls kann eine in
der Tierseuchenverordnung aufgeführte Tierseuche ausgeschlossen werden.
Eine Übertragung des noch unbekannten Erregers von Tier zu Tier und somit
eine Ausbreitung auf andere Bestände kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Aus diesem Grund hat das Veterinäramt Graubünden über den Betrieb eine Sperre
verfügt, um eine Verschleppung einer allenfalls noch nicht bekannten
Tierseuche zu verhindern.

Trotz intensiven Abklärungen, konnte die Ursache der Krankheit noch nicht
geklärt werden. Die Krankengeschichte von zwei Kühen, die im Tierspital
Zürich untersucht und erfolgreich behandelt worden sind, die bisherigen
Laborresultate aus der Klinik sowie die pathologischen Untersuchungen
(Sektionen und Histologie) deuten auf das Vorliegen einer Bluterkrankung
hin, die zu einer schweren Blutarmut, Gelbsucht und schliesslich zu
Kreislaufversagen führt. Weitere Untersuchungen sind nötig, um die genaue
Ursache der Erkrankungen und der Todesfälle im Viehhandelbetrieb zu
eruieren. Dabei sind auch bisher bei uns nicht aufgetretene Tierkrankheiten
miteinzubeziehen, wodurch die Abklärungen sehr aufwendig werden. Zudem
können wirksame Bekämpfungsmassnahmen gegen die Erkrankungen erst
eingeleitet werden, wenn der oder die Erreger und der Übertragungsweg von
Tier zu Tier bekannt sind.

Auf Grund des bisherigen Verlaufes bestehen keine Hinweise darauf, dass
die Erkrankung für Menschen gefährlich ist.

Das Veterinäramt Graubünden hat auf Samstag 24. August 2002 eine
Expertengruppe nach Chur eingeladen um das weitere Vorgehen zu besprechen.
 



 

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