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AHO Aktuell - 06.08.2002

Hier sieht's ja aus wie im Schweinestall


(idw) - Schweinestall steht oft als Synonym für Durcheinander und
Verschmutzung. Zu Recht? In der Bundesforschungsanstalt für
Landwirtschaft (FAL) beschäftigen sich Wissenschaftler mit den
verschiedenen Haltungsformen für Schweine und bewerten sie vor
dem Hintergrund von Verbraucherinteressen, Umwelt- und Tierschutz
sowie Wirtschaftlichkeit.

Die Verbraucherwünsche bezüglich der Ernährung haben sich in den
vergangenen Jahrzehnten sehr gewandelt. Ging es nach dem Krieg zunächst
darum, überhaupt genügend zu essen zu haben, traten mit der
Wohlstandssteigerung nach und nach der Qualitäts- und der
Sicherheitsaspekt der Lebensmittel in den Vordergrund. Die Verbraucher
stellen aber nicht nur Anforderungen an die Produkte selbst, sondern
auch an den Produktionsprozess. Hier spielen Umwelt- und
Tierschutzaspekte eine immer größere Rolle. Für die schweinehaltenden
Landwirte bedeutet dies, dass sie Produktionsverfahren brauchen, die
sowohl ein qualitativ hochwertiges Produkt hervorbringen als auch
gleichzeitig den Belangen des Umwelt- und Tierschutzes Genüge tun.
Zusätzlich zu all dem muss die Produktion in Deutschland wirtschaftlich
sein.

Dr. Dirk Hesse vom Institut für Betriebstechnik und Bauforschung der FAL
in Braunschweig und seine Kollegen haben verschiedene Haltungsverfahren,
Bau- und Haltungstechniken, Bodengestaltungen und
Klimaregelungstechniken für die Schweinezucht und -mast unter die Lupe
genommen und vor dem Hintergrund der Verbraucherwünsche und des Umwelt-
und Tierschutzes sowie der Wirtschaftlichkeit bewertet.

Für die Mastschweinehaltung stellte sich beispielsweise heraus, dass die
Haltung auf Böden mit Schlitzen im Vergleich zur Haltung auf
Stroheinstreu Vorteile hat: Die Schweine sind gesünder, es entstehen
weniger Schadgase, die Haltung macht weniger Arbeit und ist
wirtschaftlicher. Wenn dann den Schweinen auch noch manipulierbare
Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden, um ihrem natürlichen
Erkundungsverhalten Rechnung zu tragen, und für ein gesundes Stallklima
gesorgt wird, dann lebt sich's als Schwein sehr gut. Und in solchen
Schweineställen sieht's keineswegs aus wie "im Schweinestall".


Kontaktadresse:
PD Dr. sc. agr. Dirk Hesse
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
Institut für Betriebstechnik und Bauforschung
Bundesallee 50
38116 Braunschweig
Tel: 0531 596 4328
dirk.hesse@fal.de

Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), 06.08.2002
 



 

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