Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 03.08.2002

Rinderpraxis: Leberegel gezielt bekämpfen +++ Leistungsverluste vermeiden


Hannover / Zeven (aho) - Vom 1. Juli 1998 bis 23. Juli 1999 wurden am
Schlachthof der Premiumfleisch AG in Zeven (Niedersachsen) 32.623 Rinder
geschlachtet. Von diesen wurden 31.464 aus 23 verschiedenen Landkreisen
durch das Institut für Parasitologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover
auf einen Befall mit dem Großen Leberegel (Fasciola hepatica) untersucht.
Danach wurde der Große Leberegel im Landkreis Rotenburg (Wümme), in dem der
Parasit während des Beobachtungszeitraumes noch flächendeckend bekämpft
wurde, in 0,67% aller angelieferten Tiere nachgewisen. In den Landkreisen,
in denen solche Bekämpfungsmaßnahmen nicht oder nicht mehr durchgeführt
wurden, waren 1,43% aller Tiere sichtbar mit F. hepatica befallen. Die
befallenen Tiere zeigten eine schlechtere Fleischleistung als die Tiere
ohne sichtbaren Befall. Die Schlachtkörper wiesen gegenüber denen von
nicht infizierten Tieren ein deutliches Mindergewicht auf. Außerdem
konnte eine schlechtere Muskelfülle festgestellt werden.

Der Untersucher, Dr. Berning, kommt zu dem Fazit, daß auch wenn die
Bekämpfung von F. hepatica zur Vermeidung dieser Schäden sinnvoll ist,
eine flächendeckende Behandlung bei den gefundenen insgesamt niedrigen
Prävalenzen nicht mehr zu vertreten ist. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis
ließe sich optimieren, wenn die Leberegelbekämpfung auf besonders
betroffene Gebiete und Betriebe fokussiert würde. Die Einführung der
Erfassung und Dokumentation von Schlachtbefunden in der Rinder-
schlachtung ist in diesem Zusammenhang von hohem Nutzen.


Berning, Hartmut
Vorkommen und Bedeutung der Rinderfasciolose in Nord-Niedersachsen
anhand von Schlachtungsbefunden
Hannover, Institut für Parasitologie Tierärztliche Hochschule,
Dissertation, 2002
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de