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AHO Aktuell - 27.07.2002

Kälber-Kryptosporidiose: Eipulver mit spezifischen Antikörper ohne Effekt


München (aho) - Im Rahmen eines Feldversuches durch das Institut für
Tierhygiene, Verhaltenskunde und Tierschutz der Ludwig-Maximilians-
Universität München wurde die prophylaktische Wirksamkeit eines oral
verabreichten Volleipulvers, das spezifische Antikörper gegen ein
Kryptosporidien (Cryptosporidium parvum) enthielt, an neugeborenen
Kälbern geprüft. Um den Versuch unter möglichst optimalen Bedingungen
durchführen zu können, wurden nur Betriebe ausgewählt, die bereits
seit längerer Zeit Probleme mit Neugeborenendurchfall hatten und bei
denen als Erreger allein Cryptosporidium parvum diagnostiziert worden
war.

Die Testgruppe, die das Eipulver erhielt, umfasste 52 Kälber, denen
über 14 Tage täglich 15 g des Volleipulvers über die Tränke (morgens
und abends) verabreicht wurde. Die Kontrollgruppe mit 45 Kälbern
erhielt kein Eipulver.

Bei 89.7 % aller am Versuch teilnehmenden Kälber (n=97) konnten
Kryptosporidien nachgewiesen werden. Die Gabe des Eipulvers hatte
keinen Einfluss auf die Häufigkeit und die Intensität des Ausscheidung
der Kryptosporidien-Oozysten. Durchfall trat bei 73,2 % der Versuchs-
kälber auf, davon war bei 93,0 % Cryptosporidium parvum nachweisbar.
Insgesamt war der Einsatz des Eipulvers nicht von Erfolg gekrönt. Der
orale Einsatz dieses Kryptosporidien-spezifischen Eipulvers zeigte
keine prophylaktische Wirkung bezüglich einer Infektion mit
Cryptosporidium parvum. Ferner ließen sich zwischen der Test- und
der Kontrollgruppe keine signifikanten Unterschiede in der Oozysten-
Ausscheidung und der Gewichtsentwicklung der Kälber nachweisen.


Uhlir, Renate
Feldversuch zur prophylaktischen Wirkung von kryptosporidienspezifischen
Dotterantikörpern bei neugeborenen Kälbern
Dissertation am Institut für Tierhygiene, Verhaltenskunde und Tierschutz
Ludwig-Maximilians-Universität München, Wintersemester 2001/2002
 



 

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