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AHO Aktuell - 26.07.2002

Klärschlamm kann 20 Prozent des Phosphartbedarfs decken


Berlin: (hib/WOL) - Die in kommunalen Klärschlämmen enthaltenen Phosphate
könnten rechnerisch 15 bis 20 Prozent des Phosphatbedarfs der deutschen
Landwirtschaft abdecken, erklärt die Bundesregierung in der Antwort
(14/9778) auf eine Große Anfrage der FDP
(14/6234).
Danach besitzt Klärschlamm Düngeeigenschaften durch Gehalt von Stickstoff,
Phosphat, Kalk, Kalium sowie Magnesium und könne andere Düngemittel - zum
Beispiel Mineraldünger - ersetzen. Die Nutzung des vorhandenen Phosphates
sei von großer Bedeutung, da die Vorkommen an kadmiumarmen Rohphosphaten
weltweit begrenzt seien und in den nächsten Jahrzehnten weitgehend
aufgebraucht sein dürften. Andererseits enthalten Klärschlämme durch
Einleitungen aus privaten Haushalten und Gewerbe laut Antwort
viele organische Schadstoffe, die in Kläranlagen nicht oder nicht genügend
abgebaut werden
könnten und sich im Klärschlamm zum Teil und damit
auch im Oberflächenbereich des Ackerbodens wiederfänden. Bereits nach der
geltenden Verordnung sei daher die Aufbringung von Klärschlamm für Gemüse-
und Obstanbauflächen verboten. Insbesondere seit dem Auftreten von BSE in
Deutschland werde die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung daher
kontrovers diskutiert. Die Bundesregierung werde aber als Konsequenz aus
der Krise durch BSE und Maul- und Klauenseuche "kein Verbot von Klärs-
chlämmen und Komposten in dieser Legislaturperiode auf den Weg bringen".
Die wissenschaftliche Anhörung zur landwirtschaftlichen Verwertung von
Klärschlamm und anderen Düngern habe ergeben, dass es nicht notwendig sei,
als Konsequenz ein kurzfristiges Verbot der landwirtschaftlichen Verwertung
von Klärschlämmen oder kompostierten Bioabfällen zu erlassen.
Allerdings werde eine ökologisch sinnvolle und nachhaltige Kreislauf-
wirtschaft auf Dauer unmöglich gemacht, wenn von außen mehr Schadstoffe in
die Kreisläufe eingeschleust würden als ausgeschleust werden können.
Eine angemessene Begrenzung des Schadstoffeintrages über Düngemittel sei
ein Teil des Konzepts der Lebensmittelsicherheit "zum Acker bis zum Tisch"
und Voraussetzung dafür, dass die landwirtschaftlichen Böden dauerhaft
genutzt werden können.
 



 

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