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AHO Aktuell - 12.07.2002

DBV mahnt europäische Positivliste für Futtermittel an


Berlin/Bonn (aho) - Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßte die heute
vom Bundesrat beschlossene Verschärfung der futtermittelrechtlichen
Vorschriften. Damit mögliche Gefährdungen der Gesundheit von Mensch und
Tier weiter minimiert werden, müssen die Futtermittelhersteller bereits
den Verdacht von Belastungen durch Schadstoffe den amtlichen Stellen
melden. Somit wurden die im nationalen Futtermittelrecht vorgeschriebenen
Mitteilungspflichten der Futtermittelwirtschaft weiter ausgebaut.

Anstoß für diese Initiative des Gesetzgebers gab der Nitrofen-Skandal.
Die neuerlich aufgedeckten Belastungen von Futter mit Glukosesirup und
Hormonrückständen zeigen jedoch mit aller Deutlichkeit, dass allein mit
intensiveren Meldepflichten das Problem der Schadstoffbelastung nicht
vollständig in den Griff zu bekommen ist. Vielmehr ist nach Ansicht des
DBV dafür Sorge zu tragen, dass belastete Futtermittelbestandteile erst
gar nicht ins Mischfutter gelangen. Deshalb fordert der DBV Bundes-
ministerin Renate Künast auf, mit dem nötigen politischen Gewicht und
nicht nur mit öffentlichkeitswirksamen Ankündigungen in Brüssel auf
eine europäische Positivliste zu drängen.

Die grundlegenden Vorarbeiten dafür sind mit der deutschen Positivleiste
bereits geleistet und können genutzt werden. Vor zwei Jahren beauftragte
der DBV die vom Zentralausschuss der Deutschen Landwirtschaft getragene
Normenkommission für Einzelfuttermittel mit der Erstellung einer
Positivliste für Einzelfuttermittel. Diese Positivliste für deutsche
Futtermittel wurde Mitte Dezember vergangenen Jahres fertiggestellt
und dem Bundesverbraucherministerium überreicht, damit sie als
grundlegender Beitrag für die Erstellung der europäischen Liste genutzt
werden kann. In dieser nationalen Positivliste sind nur Futtermittel
aufgeführt, die in einem kontrollierten Herstellungsprozess produziert
wurden. Die deutsche Mischfutterindustrie verpflichtete sich, nur
Futtermittel aus der Liste einzusetzen und lässt sich von ihren
Vorlieferanten bestätigen, dass die Produkte den Anforderungen der
Positivliste entsprechen. Mit dieser nationalen Positivliste wird die
Sicherheit von Futter- und Lebensmitteln verbessert. Bei Problemen wird
zudem eine exakte und schnelle Rückverfolgbarkeit erreicht, bevor größerer
Schaden entstanden ist. Die jüngsten Erfahrungen mit Futtermittel-
Skandalen beweisen, dass eine solche Positivliste auch in der EU
notwendig ist, stellt der DBV klar.
 



 

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