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AHO Aktuell - 12.07.2002

Rheinland-Pfalz: Schweinepest bei Wildschweinen im Visier


Mainz (aho) - Im abgelaufenen Jagdjahr wurden ca. 58.000 Wildschweine im
Bundesland Rheinland-Pfalz erlegt. Das sind 20.000 mehr als im Vorjahr
und 13.000 mehr als der bisherige Rekord vor zwei Jahren. Dies teilte
Umweltstaatssekretär Hendrik Hering in einer Zwischenbilanz über die
Bekämpfungsmaßnahmen der Schweinepest bei Schwarzwild mit.

Die durchgeführte Impfung erweise sich bezüglich der Immunisierung als
erfolgreich. Über 52 Prozent der erlegten Wildschweine weisen bereits
Antikörper gegen den Schweinepestvirus auf.

Die Bekämpfung der Schweinepest war auch Thema zweier sogenannter
Regionalkonferenzen, die auf Initiative von Ministerpräsident Kurt Beck
in Kruft und Wittlich stattgefunden haben. Der Einladung des
Umweltministeriums waren zahlreiche Vertreter der Landkreise, des
Landesjagdverbandes, des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, der
Interessengemeinschaft der Jagdgenossenschaften, der Veterinärverwaltungen
sowie des Gemeinde- und Städtebundes gefolgt.

Diskutiert wurde vor allem über die im neu aufgelegten Zwölf-Punkte-
Programm zwischen dem Ministerium für Umwelt und Forsten, dem
Landesjagdverband und den Interessengemeinschaften der Jagd-
genossenschaften ausgearbeiteten Bejagungsstrategien für
Schwarzwild. So sollen pro Jagdjahr mindestens 15 Prozent der Bachen und
70 Prozent der Frischlinge erlegt werden. Ziel ist die Durchführung von
zwei bis drei Bewegungsjagden pro Revier. Außerhalb des Impfgebietes
sollte nicht mehr als eine Kirrung pro Hektar Waldfläche angelegt sein.
Als weitere Erleichterung für die Bejagung hat das Land das Jagdgesetz
geändert. Nunmehr kann Schwarzwild im Seuchenfall und mit Ausnahme-
genehmigung der Jagdbehörden auch mit künstlichen Lichtquellen - gedacht
ist an handelsübliche Taschenlampen - nachts gejagt werden. Die
Erfolgsaussichten sind dadurch beim nachtaktiven Schwarzwild erhöht.

Aber auch die Landkreise und die Jagdgenossenschaften können ihren Teil
zu einer verstärkten Schwarzwildbejagung beitragen. Es wurde über
verschiedene Anreizsysteme diskutiert, um besonders erfolgreiche
Schwarzwildjäger zu belohnen. Andererseits werden die Kreise verstärkt
Ursachenanalyse bei zu geringen Abschüssen betreiben und mit den
entsprechenden Jagdpächtern Gespräche mit dem Ziel von Selbst-
verpflichtungen führen.
 



 

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