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AHO Aktuell - 29.06.2002

Heidemark: Erste Puten aus "extensiver Bodenhaltung" schlachtreif


Garrel (aho) - Der Puten-Produzent Heidemark (Kreis Cloppenburg) bringt die
ersten Tiere auf den Markt, die in sogenannter "extensiver Bodenhaltung"
aufgezogen wurden. Heidemark hatte Anfang 2002 in Zusammenarbeit mit der
Umweltorganisation Greenpeace in einem Projektmodell diese neue Form der
Putenaufzucht entwickelt. Wesentlicher Punkt der extensiven Putenhaltung ist
die deutliche Reduzierung des Tierbestandes auf unter die Hälfte des üblichen
Maßes. Je Quadratmeter Stallfläche dürfen bei diesem Modell nur 25 Kg
Lebendgewicht, entspricht 1-3 Tieren, gehalten werden (konventionelle Haltung
ca. 50 - 58 Kg). Heidemark hatte sich bereit erklärt, generell für seine
Putenaufzucht keine antibiotischen Leistungsförderer, kein Tiermehl/-fett
sowie keine gentechnisch veränderten Futtermittelkomponenten zuzulassen.

"Wir müssen jetzt sehen, ob der Verbraucher das annimmt", kommentiert
Heidemark-Sprecher Bernd Kalvelage das Experiment. Immerhin kosteten
Freilauf-Puten mindestens 20 Prozent mehr als herkömmlichen gemästete
Tiere. Der Aufpreis ergibt sich nach den Worten von Kalvelage aus echten
Mehrkosten. Die Ausgaben für Arbeitskraft, Investitionen und Heizung
verteilten sich auf eine kleinere Zahl von Tieren.

Der größere Bewegungsspielraum der Puten ist für Greepeace-Sprecher Then
nicht nur eine Frage der Ethik und der Etikette, berichtet der NDR.
Untersuchungen belegten, dass das Krankheitsrisiko bei "extensiv"
gehaltenem Geflügel geringer sei als von "konventionellem". Damit lasse
sich voraussichtlich auch die Menge an Medikamenten verringern, mit denen
die Massen-Tiere bis zum Schlachttag fit gehalten werden.

Problemlos ist aber auch diese Form der Putenhaltung nicht. Wie Tierarzt
Dr. Behr dem NDR-Fernsehen in einem Interview mitteilte, mussten während
der Mast eine Lungenentzündung und eine Durchfallerkrankung bei den Puten
behandelt werden.
 



 

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