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AHO Aktuell - 27.06.2002

Bremen: Geflügel und Shrimps aus Thailand werden intensiv untersucht


Bremen (aho) - Die für Bremen und Bremerhaven zuständige Grenzkontrollstelle
nimmt bei der Einfuhr von Geflügelfleisch und Shrimps u.a. aus Thailand ab
sofort bei allen Sendungen Proben und lässt sie auf Nitrofurane und
Nitrofuran-Metaboliten untersuchen. Das teilte Gesundheitssenatorin Karin
Röpke mit.

Am 27. März 2002 hatte die Europäische Kommission vorgegeben, dass alle
Sendungen dieser Kontrolle zu unterziehen sind. Dies stellte nach Angaben
der Senatorin Bremen vor große Probleme, denn entsprechende Laborkapazitäten
standen in Deutschland nicht zur Verfügung. Lediglich ein niederländisches
Institut konnte die Untersuchungen durchführen. Bremen nutzt dessen
Kapazitäten, die jedoch nicht in dem Maße zur Verfügung stehen, dass alle
Untersuchungen in einem für die Wirtschaft vertretbaren Zeitrahmen
durchgeführt werden können.

Das Gesundheitsressort hat das Bundesministerium für Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) Anfang Mai davon unterrichtet und
ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es zu diesem Zeitpunkt in Deutschland
keine Möglichkeiten für die geforderten Untersuchungen gäbe. In Bremen
wurden die Einfuhrsendungen zu 100 Prozent untersucht, die aus Betrieben
stammen, deren Produkte bereits durch Nitrofuran-Belastungen aufgefallen
waren. Über diese Betriebe sind die Grenzkontrollstellen lückenlos und
aktuell durch das EU-Schnellwarnsystem informiert.

Wegen der mangelnden Laborkapazitäten wurden Sendungen aus nicht auffällig
gewordenen Betrieben mit einer 10 prozentigen Stichprobe berücksichtigt.

Nach diesem System wurden bisher 73 Sendungen untersucht. In 6 Sendungen
Garnelen wurden positive Ergebnisse erzielt. Diese Waren sind zur
Vernichtung vorgesehen.

In der Zwischenzeit konnte in Hessen die sehr aufwändige Untersuchungsmethode
etabliert werden. Hessen stellt Bremen ein Untersuchungskontingent zur
Verfügung, ebenso Baden-Württemberg, dass nächste Woche mit den
Untersuchungen beginnen kann.

Seit Inkrafttreten der Entscheidung der Europäischen Kommission steht Bremen in
intensivem Kontakt mit dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung
und Landwirtschaft, um nach angemessenen Lösungen für die Umsetzung der
Entscheidung zu suchen. Das Bundesministerium hatte dazu auf der Grundlage
eines Schreibens aus Bremen auch die Europäische Kommission eingeschaltet.
Dort wurde bekannt, dass die gleichen Probleme auch in anderen Mitgliedstaaten
bestehen.

Am 25. Juni 2002 hat das BMVEL trotz des ihm bekannten Mangels an Labor-
kapazitäten das Bremer Gesundheitsressort aufgefordert, nicht mehr nur
Stichproben aus den Importen untersuchen zu lassen, sondern alle Sendungen.
Dieser Aufforderung ist Bremen sofort nachgekommen.

Das Gesundheitsressort erwartet jetzt vom Bundesministerium, darauf hinzuwirken,
dass alle EU-Mitgliedsstaaten die Auflage der EU-Kommission erfüllen, um den
Verbraucher unter den Bedingungen des freien Warenverkehrs in der europäischen
Gemeinschaft vor nitrofuranbelasteten Lebensmitteln zu schützen.
 



 

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