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AHO Aktuell - 21.06.2002

Bislang keine Nitrofenfunde bei FUGEMA-Kunden


Schwerin (aho) - Nach nunmehr insgesamt 87 ausgewerteten Futtermittel- und
164 Lebensmittelproben aus den gesperrten landwirtschaftlichen Betrieben
ist eine erfreuliche Tendenz erkennbar: Sowohl die Futtermittel als auch
die Lebensmittel in den kontrollierten Betrieben waren frei von Nitrofen.
Das teilt das Landwirtschaftsministerium in Schwerin mit.

Offen sind noch die Ergebnisse von 219 Futtermittel- und 58 bereits
gezogenen Lebensmittelproben. Weitere Lebensmittelproben werden bei
Schlachtung gezogen. Dann ist die Untersuchung der ehemals 334 gesperrten
landwirtschaftlichen Unternehmen beendet. Mit abschließenden Ergebnissen
ist bis Mitte nächster Woche zu rechnen.

Nach Auffassung von Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus war die
vorsorgliche Sperrung der Betriebe unerlässlich. "Wir mussten davon
ausgehen, dass diese Betriebe nitrofenbelastetes Futter erhalten und
verfüttert hatten. Um Gefahren vom Verbraucher abzuwenden, blieb nur die
Möglichkeit dieses zeitweiligen Vermarktungsverbotes. Wenn sich nun
herausstellt, dass die Mehrzahl der Betriebe tatsächlich unbelastet ist,
sollte das in erster Linie ein Grund zur Freude und nicht Anlass für
Vorwürfe sein. Wir haben dieses Vorgehen eng mit der Bundesregierung
abgestimmt, denn es galt auch negative wirtschaftliche Auswirkungen
für Mecklenburg-Vorpommern und auch Deutschlands abzuwenden. Mit der
Zunahme der entsperrten Betriebe entspannt sich auch zunehmend die
Situation in Mecklenburg-Vorpommern", erklärt Landwirtschaftsminister
Backhaus.

Insgesamt wurden im Zusammenhang mit Nitrofen in Getreidelagern, bei
Futtermittelherstellern und Lieferanten als auch in landwirtschaftlichen
Betrieben 590 Futtermittelproben gezogen. Davon sind bis jetzt 259
analysiert. Positive Ergebnisse liegen bei 39 Proben vor. Diese stammen
jedoch nicht aus landwirtschaftlichen Betrieben. Zusätzlich sind noch
39 Staubproben bei Futtermittelherstellern und Getreidelagern gezogen
worden, für die es Hinweise auf eine mögliche Nitrofenbelastung gab.
Hiervon liegen bislang 23 Ergebnisse vor - alle sind positiv. Die
Ergebnisse der Staubproben von FUGEMA werden am Montag erwartet.

Die Ermittlungen der zuständigen Behörden konzentriert sich mittlerweile
auf die Getreidereinigungsanlage in Altentreptow. Dort wurde Ende 1999
und Anfang 2001 Interventionsgetreide gereinigt, das in der kontaminierten
DIVER-Halle (Malchin) gelagert hat. Nachdem dieser Sachverhalt bekannt
geworden ist, wurde diese Anlage sofort am 13. Juni 2002 durch das
Landwirtschaftsministerium gesperrt. In Staubproben konnte Nitrofen
nachgewiesen werden. Ob und in welchen Umfang Getreide dort kontaminiert
wurden, werden weitere Untersuchungen insbesondere auch der Rückstellproben
ergeben. Die Warenströme aus Altentreptow wurden abgeklärt. Die Empfänger
sind ermittelt und informiert. So ging eine Lieferung von 500 t Triticale
im Zeitraum von Januar bis März 2002 an einen niedersächsischen Verarbeiter.
Dort vorliegende Untersuchungsergebnisse sowohl aus staatlichen
Einrichtungen als auch aus der Eigenkontrolle ergaben allesamt negative
Ergebnisse.
 



 

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