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AHO Aktuell - 19.06.2002

DVT begrüßt Klarstellungen in Sachen Nitrofen


Berlin (DVT) - Als "ersten Schritt in die richtige Richtung" bezeichnete
Ulrich Niemann, Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT), heute
in Berlin das Gespräch mit Verbraucherschutzministerin Renate Künast. Die
Ministerin hatte Vertreter der ökologischen und konventionellen Landwirt-
schaft eingeladen, um den aktuellen Stand der Nitrofen-Affäre sowie die
Konsequenzen für die Zukunft zu diskutieren. "Ich denke, wir konnten
deutlich machen, dass undifferenzierte Schuldzuweisungen niemandem helfen.
Die Mischfutterhersteller sind ein Glied in der Kette der Futtermittel-
wirtschaft. Diese beginnt beim Landwirt und setzt sich über Einzelfutter-
hersteller, Lagerhalter, Handel und Transport bis zum eigentlichen
Mischfutterwerk fort", so Niemann.

Für ihn gelte nach wie vor, dass die eigentlich Verantwortlichen für die
Nitrofen-Affäre in den Vorstufen der Mischfutterherstellung bzw. im Bereich
der Behörden und Kontrollstellen, die die mit Nitrofen belastete Halle in
Malchin zur Getreidelagerung zugelassen hätten, zu suchen seien. Letztlich
sei es jetzt Sache des Staatsanwaltes und der Juristen zu ermitteln, wer
hier für was verantwortlich und haftbar sei. Die Mischfutterbranche
jedenfalls könne und dürfe nicht pauschal verantwortlich gemacht werden.
Daher werde sich die Branche auch nicht an einem allgemeinen "Hilfsfond"
beteiligen oder gar Schadensersatz leisten.

"Wir bedauern sehr, dass auch Landwirte zu den Leidtragenden gehören",
sagte Niemann. Für künftige Fälle, bei denen Unternehmen oder Kunden
unverschuldet in Not gerieten, sei man daher bereit, über geeignete
Hilfsmassnahmen - beispielsweise im Rahmen der Wirtschaftinitiative
"Qualität und Sicherheit" - zu beraten. In dieser Initiative arbeiten
alle Stufen der Fleischerzeugung - von der Futtermittelwirtschaft bis
hin zum Lebensmitteleinzelhandel - zusammen. Dies erfordere jedoch
intensive Gespräche mit allen Beteiligten.

Der DVT-Präsident begrüßte, dass die Verbraucherschutzministerin
Bereitschaft signalisiert habe, die Gespräche fortzusetzen. Erfreulich
sei auch, dass die Ministerin den Vorschlag des DVT aufgegriffen habe,
die Lebensmittel- und Futtermittelkontrollen sowohl im amtlichen als
auch im privaten Bereich stärker zu vernetzen. "Wenn wir künftig fair,
sachlich und verantwortungsbewusst miteinander umgehen, wird es für
uns keine Tabuthemen geben", so das Fazit von Niemann.
 



 

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