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AHO Aktuell - 14.06.2002

Mischfutterhersteller wehren sich gegen "globale Verunglimpfung"


Bonn (DVT) - Der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) weist den neuerlichen
Versuch einzelner Politiker, die gesamte Futtermittelbranche als Verursacher
der Nitrofen-Affäre hinzustellen, mit aller Entschiedenheit zurück.

1. Die neuen Nitrofenmeldungen sind das Ergebnis der Bemühungen, den
Verbleib und die weiteren Vertriebswege aller in der mit Nitrofen
verseuchten Halle gelagerten Rohstoffe zurückzuverfolgen. Es handelt
sich also nicht um einen "neuen Fall", sondern um die weitere
Aufklärung des bereits bekannten Sachverhaltes.

2. Die Rückverfolgung der in der Malchiner Halle gelagerten Rohstoffe
hat nun ergeben, dass - neben anderen Empfängern und Distributoren -
auch ein weiterer Mischfutterhersteller Getreide aus der belasteten
Halle bezogen und weiterverarbeitet hat. Nach derzeitigen Erkenntnissen
hat der Hersteller das Getreide in gutem Glauben bezogen und ist damit,
ebenso wie die betroffenen Landwirte, Opfer und nicht Täter.

3. Tatsache ist und bleibt, dass die Halle in diesem Zustand nie für die
Lagerung von Rohstoffen für die Futtermittel- und Lebensmittelverarbeitung
hätte frei gegeben und genutzt werden dürfen. Die Kontrollen der Behörden
und anderer Stellen waren in diesem Bereich offensichtlich völlig
unzureichend. Die Politik sollte sich also darauf konzentrieren, in
diesem Bereich anzusetzen und auf Verbesserungen hinzuwirken, anstatt
erneut mit unsachgemäßen Schuldzuweisungen aufzuwarten.

4. Die Äußerung verschiedener Politiker, bei der Futtermittelherstellung
werde "irgendetwas zusammengemischt", erweckt den Eindruck, es werde
unverantwortlich gehandelt. Dies ist nicht richtig! Die moderne
Mischfutterproduktion erfolgt nach neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen und ist gezielt auf die optimale Nährstoffversorgung der
Tiere ausgerichtet. Die Verarbeitung unterschiedlicher Getreidepartien
und anderer Einzelfuttermittel ist also im Hinblick auf eine ausgewogene
und leistungsgerechte Tierernährung bei der Mischfutterherstellung ein
notwendiger und gewollter Prozess.

5. Die betrieblichen Eigenkontrollen bei unerwünschten Stoffen werden
nicht in den Unternehmen selbst, sondern durch anerkannte staatliche
und private Untersuchungslabors durchgeführt. Diese verfügen über die
entsprechende Analytik und arbeiten nach anerkannten Untersuchungs-
methoden. Es handelt sich dabei um exakt die selben Untersuchungs-
institute, die auch von den Behörden für den Nachweis von Nitrofen in
Anspruch genommen werden. Die von Frau Künast geäußerten Zweifel an
der Glaubwürdigkeit der betrieblichen Eigenkontrollen sind
daher mit aller Schärfe zurückzuweisen.
 



 

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