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AHO Aktuell - 10.06.2002

Bayern: Nitrofenalarm in staatlichem Bio - Vorzeigebetrieb


München (aho) - In Bio-Gerste eines Landhandelsunternehmens im Landkreis
Weilheim-Schongau ist das Pflanzengift Nitrofen entdeckt worden. Das
bayerische Landwirtschaftsministerium erhielt laut "Münchener Merkur" am
Freitag eine Eilmeldung der Marktgesellschaft der "Naturland"-Betriebe:
Proben aus Lieferungen des Weilheimer Händlers wiesen einen Nitrofen-
Gehalt von 0,235 Milligramm pro Kilogramm auf. Wie viel Gerste insgesamt
über den Weilheimer Händler in bayerische Betriebe gelangte, ist laut
"Merkur" noch unklar. Nach bisherigen Ermittlungen haben 45 Kunden die
belastete Bio-Gerste gekauft. Insgesamt 26 Tonnen hatte der Weilheimer
Unternehmer im Oktober 2001 von der Firma Norddeutsche Pflanz- und
Saatgut in Malchin erworben.

Auch auf dem Biohof des staatlichen Haupt- und Landgestüts Schwaiganger
in Saulgrub (Kreis Garmisch-Partenkirchen) wurde belastete Bio-Gerste
verfüttert. Von 100 Jungrindern, die das Futter erhielten, sind 34 an
Betriebe im Raum Weilheim-Schongau, München und Rosenheim verkauft.
Die Tiere werden als so genannte Fresser von den neuen Besitzern weiter
aufgezogen oder zur Zucht verwendet. Bayerns Landwirtschaftsminister
Josef Miller ließ gestern nach einem Bericht des Münchener Merkur
klarstellen, dass das Fleisch der betroffenen Tiere nicht als Bioware
vermarktet werden darf. "Es kann aber als Normalware in den Handel
gebracht werden, wenn Proben am Schlachthof ergeben, dass die
Nitrofen-Belastung unter 0,01 Milligramm pro Kilogramm Fleisch
liegt", sagte ein Sprecher des Ministeriums. Auch die Milch der Tiere
dürfe ungehindert vermarktet werden.
 



 

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