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AHO Aktuell - 09.06.2002

Bio - Skandal: Doch keine zweite Nitrofen - Quelle?


Berlin (aho) - In ihrer Regierungserklärung zur "Lebensmittelsicherheit in
Deutschland" am 6. Juni 2002 vor dem Deutschen Bundestag wies Verbraucher-
schutzministerin Renate Künast darauf hin, dass nach den letzten Erkennt-
nissen die Lagerhalle in Malchin nicht die alleinige Quelle für die
Nitrofen-Verschmutzungen sei, da bereits im September 2001 nitrofen-
belastetes Putenfleisch gefunden worden sei. "Dieses kann sich so nicht
auf Malchin zurückverfolgen lassen, weil Malchin erst danach als
Lagerstätte genutzt wurde", erklärte Künast in ihrer Regierungserklärung.

Diese Meinung wurde am 08. Juni vom Staatssekretär des Bundesverbraucher-
schutzministerium Alexander Müller revidiert. Nach seinen Ausführungen
gibt es seit dem 6. Juni Belege dafür, dass schon am 31. Juni letzten
Jahres eine Lieferung von Gerste aus Malchin an die Firma Agri gegangen
sei. Von daher habe es bereits früher als bisher angenommen, einen
möglichen Eintrag von Nitrofen belasteten Getreide in den Futter-
mittelkreislauf gegeben.

Nach der Sitzung der Agrarstaatssekretäre von Bund und Ländern am
9. Juni 2002 erklärte Staatssekretär Müller: "Das wichtigste Ergebnis
heute war, dass wir Entwarnung aus Niedersachsen bekommen haben." Die
Putenwürstchen, die zuletzt als bedenklich galten, enthielten kein
Nitrofen "und von daher können wir auch davon ausgehen, dass es keine
zweite Quelle für Nitrofen-Belastung in Deutschland gibt. Es konzentriert
sich alles auf die Halle in Malchin und auf das Futtermittelwerk GS Agri"
führte Müller weiter aus.

Die Agrarstaatssekretäre wollten sich über den gegenwärtigen Stand der
Ermittlungen im Nitrofen-Skandal informieren und einen Bericht für die
EU-Kommission erstellen. Mit dem Bericht soll die EU-Kommission umfassend
über die Ermittlungen und die eingeleiteten Maßnahmen informiert werden.
Damit wollen Bund und Länder ein eventuelles europaweites Verkaufsverbot
für deutsche Bioprodukte durch die EU-Kommission abwenden.
 



 

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