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AHO Aktuell - 08.06.2002

Neue Schwermetallgrenzwerte für organische Düngemittel


(ZDS) - Am 3. Juni haben das Bundesumwelt- und das Bundesverbraucherministerium
ein Konzept zum umweltverträglichen Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft
vorgestellt. Kern des gemeinsamen Konzeptes ist die Festlegung neuer Grenzwerte
für den Schwermetallgehalt von organischen Düngemitteln, also für Klärschlamm
und Bioabfall und erstmals auch für Schweine- und Rindergülle. Diese neuen
renzwerte haben zur Folge, dass eine landwirtschaftliche Klärschlammverwertung
künftig voraussichtlich nicht mehr möglich sein wird und das bei den übrigen
organischen Düngemitteln eine deutliche Schadstoffreduzierung erfolgen muß,
z.B. durch eine angepaßte Fütterung. Auch auf EU-Ebene wird seit einiger Zeit
über die Reduzierung bestimmter Spurenelementhöchstwerte im Futter diskutiert.
Es ist die Rede von 20 bis 30 mg Kupfer je Kilogramm Ferkelaufzuchtfutter
(bisher 175 mg Cu/kg) bzw. 100 bis 120 mg Zink je Kilogramm Schweinefutter
(bisher 250 mg Zn / kg).

Kupfer und Zink gehören zu den lebensnotwendigen Spurenelementen. Der Einfluß
von Zink auf den Immunitätsstatus von Ferkeln und Mastitiden laktierender
Nutztiere wird diskutiert. Bedauerlicherweise werden die Bedarfsangaben für
unsere landwirtschaftlichen Nutztiere immer noch aus wissenschaftlichen
Untersuchungen abgeleitet, die teilweise 30 Jahre zurückliegen und noch
nicht einmal an Nutztieren selber sondern an Ratten oder im Labor ermittelt
wurden. Um die Auswirkungen der diskutierten Nährstoffabsenkung auf die
Leistung, das Wohlbefinden und die Gesundheit von Schweinen und Rinder
abschätzen zu können, sind daher entsprechende Fütterungsversuche dringend
erforderlich. Z.B. konnte die Landwirtschaftskammer Hannover in Zusammenarbeit
mit dem Institut für Tierernährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover in
einem kürzlich durchgeführten Versuch nachweisen, dass reduzierte Kupfer- und
Zinkanteile zu geringeren Tageszunahmen in der Vormast führen. Die Gesamt-
leistung war hingegen nicht beeinträchtigt. Im Kot traten erheblich niedrigere
Kupfer- (minus 42 %) und Zinkkonzentrationen (minus 22 %) auf.
 



 

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