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AHO Aktuell - 02.06.2002

Nitrofen-Skandal aufgeklärt


Berlin (aho) - Die Ursache für die Nitrofen-Verunreinigungen in Öko-Getreide ist
gefunden: Das von der GS agri gekaufte Getreide wurde in Mecklenburg-Vorpommern
mit dem verbotenen Pflanzenschutzmittel kontaminiert. Grund dafür ist ein Fall
mangelnder Lagerhygiene.

Die Lagerhalle für das betroffene Getreide einer Saatgutfirma bei Neubrandenburg
hatte zu DDR-Zeiten als Pestizidlager gedient. Das bestätigte
Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast heute in Berlin. 'Es gibt keine
Anhaltspunkte darauf, dass es noch eine andere Quelle der Verunreinigung gibt', so
die Ministerin. Für die Zukunft forderte Künast intensivere Kontrollen in der
Kraftfutterindustrie.

Die Bio-Verbände haben in einer heute verbreiteten Erklärung weitere Kontrollen in
ganz Deutschland gefordert. Es sei nun sicherzustellen, dass in anderen ehemaligen
Großlagern für Pestizide keine weiteren Lebensmittel umgeschlagen werden.

Niedersachsen Landwirtschaftsminister Uwe Bartels bestätigte unterdessen, dass in
dem zu Futter verarbeiteten Getreide auch die Gifte Lindan und DDT nachgewiesen
wurden. Das Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' hatte von drei weiteren
verbotenen Stoffen in dem verseuchten Öko-Futter berichtet. Das Magazin beruft
sich auf ein Gutachten eines Labors aus Hannover.

Trotz der Aufklärung des Skandals um Nitrofen in Ökofutter will das Land
Niedersachsen den Futterhersteller GS agri bei Cloppenburg schließen. Das
Verfahren laufe ungeachtet der Entdeckung der Quelle in einer Lagerhalle in
Mecklenburg-Vorpommern weiter, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums
in Hannover.

 



 

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