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AHO Aktuell - 30.05.2002

DVT fordert schnelle Aufklärung im Nitrofen-Skandal


Bonn (DVT) - Der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) hat am 28.05.02 in Bonn
im Zusammenhang mit den Nitrofenfunden im Ökogetreide zur Besonnenheit
gemahnt und gleichzeitig rasche Aufklärung gefordert. Als "Trauerspiel"
bezeichnete der Präsident des DVT die aus seiner Sicht teilweise vorschnellen,
gegenseitigen Schuldzuweisungen.

Vorrangiges Ziel, so Niemann, müsse es sein, herauszufinden, wie die
Eintragung von Nitrofen in den Ökoweizen erfolgt sei. Solange nicht feststehe,
ob es sich um kriminelle Machenschaften einzelner Erzeuger handele oder die
Belastung aus Altlasten im Boden oder durch Importe von Weizen aus
Drittländern, in denen Nitrofen noch zugelassen sei, herrühre, werde er sich
nicht an Spekulationen beteiligen. Wichtig sei für ihn auch, zu verfolgen,
wo der Ökoweizen wirklich hingegangen sei.

Da Ökogetreide die Grundlage zur Herstellung von Öko-Mischfutter ist, hat
der DVT seine Mitglieder noch am vergangenen Freitag, unmittelbar nach bekannt
werden des Falles, informiert. Zwar handele es sich nur um ein "Nischensegment"
und der konventionelle Bereich scheine nach derzeitigem Kenntnisstand nicht
betroffen, erklärte der DVT-Präsident., im Sinne des vorbeugenden Verbraucher-
schutzes habe der DVT aber allen Mitgliedsfirmen empfohlen, umfassende
Untersuchungen durchführen zu lassen.

Eine routinemäßige Untersuchung auf Nitrofen erfolge nicht, da der Einsatz
dieses Pflanzenschutzmittels in Deutschland bundesweit seit mehr als zehn
Jahren verboten sei. Im Ökolandbau sei der Einsatz chemischer Pflanzen-
schutzmittel generell untersagt. "Wir müssen uns beim Bezug von Futter-
komponenten auch darauf verlassen können, dass gesetzliche Vorgaben
eingehalten werden und die Qualitätszusicherungen unserer Zulieferer
stimmen, zumal wenn diese mit Prüfzertifikaten belegt werden", sagte
Niemann. Für ihn zeige der Fall, wie wichtig funktionierende, ketten-
übergreifende Qualitätssicherungs- und Kontrollsysteme seien.

"Wir werden nie ganz ausschließen können, dass unerwünschte Stoffe
in unseren Lebensmittelkreislauf gelangen. Aber wir können viel dafür
tun, Systeme zu schaffen, die eine schnelle Aufdeckung von Problemen
und Ursachen garantieren. Dazu gehören natürlich auch funktionierende
Informationssysteme und eine sachgerechte Politik, die endlich aufhört,
"schwarz-weiss" zu malen".
 



 

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