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AHO Aktuell - 29.05.2002

NRW: Sieben Betriebe wegen Nitrofen-Verdachts vorsorglich gesperrt


Düsseldorf - Im Futtermittel-Skandal um verseuchten Ökoweizen hat sich in
Nordrhein-Westfalen die Zahl der gesperrten Höfe auf sieben erhöht. Wie das
Landwirtschaftsministerium Düsseldorf am Nachmittag mitteilte, sei darunter
auch ein konventionell arbeitender Betrieb. Es handele sich um einen
ehemaligen Öko-Hof, der vor einigen Monaten wieder auf konventionelle
Tierhaltung umgestiegen sei, sagte ein Sprecher.

Nach neuen Erkenntnissen der Behörden sind in Nordrhein-Westfalen insgesamt
200 Tonnen des verdächtigen Ökoweizens verfüttert worden. Auf den sieben
Höfen werden 150 000 Legehennen, 1000 Masthähnchen, 100 Puten und 220
Mastschweine gehalten. Bei allen würden Proben des Futters genommen und
zum Teil auch Tiere auf Spuren des verbotenen Unkrautvernichtungsmittels
Nitrofen untersucht.

Über die Standorte der Betriebe wollte das Ministerium mit Rücksicht auf die
noch laufenden Untersuchungen keine Angaben machen. Nach Angaben der
Bezirksregierungen Arnsberg und Münster liegen zwei der betroffenen Betriebe
im Kreis Soest und einer im Kreis Coesfeld. Nach unbestätigten Berichten waren
zudem zwei Bauernhöfe aus dem Raum Paderborn sowie je einer aus den
Kreisen Gütersloh und Minden- Lübbecke mit dem verseuchten Futter beliefert
worden. Alle hatten Futter eines Herstellers aus Niedersachsen erhalten, der
im Verdacht steht, Weizen mit dem Krebs erregenden Nitrofen vertrieben zu
haben. Der Weizen selbst stammt wahrscheinlich aus Brandenburg.

Einer der betroffenen Landwirte sagte am Dienstag auf Anfrage der dpa, dass
sein Vertrauen zu den Lieferanten gelitten habe. "Wir werden jetzt überall
beschimpft und stehen als die Buh-Männer da", sagte der Mann. Dabei seien die
Bauern Opfer, nicht Täter, im Futtermittelskandal. Die wirtschaftlichen Folgen
für seinen Betrieb könne er noch nicht absehen, da noch nicht klar sei, was die
Analyse der Proben ergebe.
 



 

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