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AHO Aktuell - 22.05.2002

Tiermehlkontrolle im Futter ist zuverlässig


(LWK) - Die Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und
Forschungsanstalten, die in Deutschland Futtermittelproben
auf Spuren von verbotenem Tiermehl untersuchen, arbeiten
zuverlässig. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten, nach
Presseangaben von der Redaktion des WDR-Magazins "Plus
Minus" gesteuerten Aktion in der vergangenen Woche. Zehn
Labors in Deutschland, darunter auch das
Untersuchungszentrum der Landwirtschaftskammer
Rheinland in Bonn, hatten in Proben von privaten Einsendern
Tiermehl gefunden. Den Experten in Bonn war sofort
aufgefallen, dass der Tiermehlanteil nachträglich beigemischt
wurde, denn in beiden Fällen war das Tiermehl nur im
staubförmigen Abrieb und nicht im gepressten Anteil
enthalten. Dennoch wurde, wie in allen anderen Labors auch,
sofort die zuständige Aufsichtsbehörde, in
Nordrhein-Westfalen das Landesamt für Ernährung und Jagd
in Düsseldorf, verständigt, das seinerseits die notwendigen
weiteren Schritt eingeleitet hat. Üblich ist in solchen Fällen,
dass sofort eventuell noch vorhandene Futtermittelreste
sichergestellt werden, geklärt wird, welche Tiere mit diesem
Futter bereits gefüttert worden sind und ob weitere
Maßnahmen, bis hin zur Tötung von Tieren, erforderlich sind.

Die Tatsache, dass alle Untersuchungsinstitute die
manipulierten Futterproben sofort entdeckt haben, beweist
nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer Rheinland in
Bonn, dass diese Untersuchungen zuverlässig sind. Für den
Verbraucher bedeutet dies zusätzliche Sicherheit, denn er
kann sich darauf verlassen, dass das Verbot der
Tiermehlverfütterung mit wirksamen Methoden kontrolliert
werden kann. Die Institute, die manipulierte Futterproben
erhalten haben, arbeiten sowohl für private Einsender, zum
Beispiel Futtermittelhersteller und Landwirte, als auch für die
amtliche Futtermittelkontrolle, die Futtermittelproben bei
Herstellern, Landwirten und Handel zieht, um die Einhaltung
des Verfütterungsverbotes zu kontrollieren.

Die über 50 Euro teuere Untersuchung eines Futtermittels
aufgrund von Tiermehl ist sehr aufwändig und erfordert
erfahrene Untersucher. Die sicherste und EU-weit
angewandte Methode, Tiermehl nachzuweisen, besteht darin,
die aufbereiteten Proben unter dem Mikroskop auf tierische
Bestandteile, zum Beispiel Bruchstücke von Knochen, zu
untersuchen. Dies ist sehr zeitaufwändig und setzt eine große
Erfahrung voraus. Bei den in Bonn untersuchten Proben
wurde Tiermehl in Konzentrationen von 4 und 0,5 %
gefunden. Die für die Untersuchung von Futtermitteln auf
Tiermehl zugelassenen Labors sind in der Lage, Tiermehl in
einer Konzentration von weniger als 0,00001 Prozent
nachzuweisen. Im Untersuchungszentrum der
Landwirtschaftskammer Rheinland wurden im vergangenen
Jahr über 1550 Proben auf Tiermehl untersucht.
 



 

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